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Dauerregen: Pegel steigen, aber keine Hochwassergefahr

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Dauerregen: Pegel steigen, aber keine Hochwassergefahr

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    Allgäu Ergiebiger Dauerregen hat die Pegel der größeren Flüsse in der Region stark ansteigen lassen. Doch blieben die Pegelstände weit unter den kritischen Marken: Bis gestern Abend wurden keine Meldestufen erreicht. Der Deutsche Wetterdienst hatte für die Landkreise Lindau, Ober- und Ostallgäu zunächst Unwetterwarnungen ausgesprochen. Die Warnungen wurden im Verlauf des Montags jedoch abgeschwächt.

    Nachdem in Teilen des Allgäus von Sonntag auf Montag bis zu 60 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen waren, zeigten die Prognosen am gestrigen Vormittag einen positiven Verlauf: Ein Schwerpunkt der Niederschläge wurde nicht mehr für das Allgäu, sondern weiter östlich, im Berchtesgadener Land, erwartet. Und so sagte denn auch der Leiter der Hochwasservorhersage am Kemptener Wasserwirtschaftsamt, Stefan Laurent: "Wir erwarten keine Überschwemmungen. Es gibt keinen Grund zur Beunruhigung."

    Die Iller erreichte bei ihren gestrigen Höchstständen beispielsweise in Sonthofen eine Marke von knapp unter zwei Meter und in Kempten von knapp unter dreieinhalb Meter und blieb jeweils unter der ersten Meldestufe. Zum Vergleich: Beim letzten großen Hochwasser im Jahr 2005 stieg das Wasser der Iller in Sonthofen auf 4,33 Meter und in Kempten auf 6,42 Meter.

    Stark verbesserte Prognose

    In den vergangenen Jahren sind laut Laurent die Möglichkeiten zur Hochwasser-Vorhersage stark verbessert worden: die Pegelstände können besser erfasst werden, die Niederschlags-Messnetze wurden ausgebaut und die Computermodelle (mit denen etwa der Abfluss berechnet werden kann) stetig weiter entwickelt. Neben diesen Daten ist es im Vorfeld wichtig, möglichst gute und genaue Wetterprognosen zu erhalten. Die Kemptener Behörde benutzt für ihre Prognosen nicht nur die Vorhersagen des Deutschen Wetterdienstes (DWD), sondern auch die der Schweiz und Österreichs. Aufgrund der besseren Datengrundlage sind immer präzisere Prognosen möglich. Und doch sagt Laurent: "Die Natur ist komplexer als das, was wir mit Modellen darstellen können. Eine gewisse Restunsicherheit bleibt immer."

    Nach der verheerenden Hochwasser-Katastrophe an Pfingsten 1999 sind insgesamt etwa 200 Millionen Euro in den Hochwasserschutz in der Region investiert worden - unter Federführung des Wasserwirtschaftsamtes Kempten, das für das gesamte Allgäu und Mittelschwaben zuständig ist. Einerseits in den Bau von Dämmen, Deichen und Mauern, andererseits aber auch in die Anlage von Rückhaltebecken und Überschwemmungsflächen. Dadurch können die Hochwasserspitzen gezielt gekappt werden. Allein auf den Hochwasserrschutz an der Iller entfielen laut Abteilungsleiter Helmut Weis 100 Millionen Euro. Zwei größere Projekte stehen noch aus: Die Hochwasserschutz-Verbauung an der Trettach und an der Günz sollen für 35 Millionen Euro fünf Rückhaltebecken gebaut werden.

    Nach Angaben des Allgäuer Weterdienstes "wetter-allgäu.de" soll es am Mittwoch nochmals unbeständig sein mit Regen, dann Wetterbesserung. Für das Wochenende sind die Aussichten gut: schönes Hochdruckwetter und sommerlich warm.

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