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"Das kulturelle Leben im Westallgäu mitgeprägt"

Simmerberg

"Das kulturelle Leben im Westallgäu mitgeprägt"

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    Wie bei ihren Aufführungen hat die Theatergesellschaft Simmerberg auch beim Festakt anlässlich des 150-jährigen Jubiläums am Freitagabend die Festhalle bis auf den letzten Platz gefüllt. Mit historischen Bildern und einigen Liedbeiträgen unterlegt war die von Hans-Peter Imgrund vorgetragene Chronik, die an die Anfänge 1859 ebenso erinnerte wie an die jüngsten Erfolge. Das beschrieb die Bedeutung der Theatergesellschaft im Westallgäu. In Worte kleideten es die Festredner.

    Den Reigen der Grußworte eröffnete Bürgermeister Karl-Heinz Rudolph mit einem Zitat aus Katja Ebsteins "Theater"-Song und widmete den Applaus allen einstigen und heutigen Akteuren. Was in den 150 Jahren auf den Simmerberger Bühnen zu sehen war, sei vielseitig und professionell gewesen: "Wir sind alle stolz, was ihr in dieser hektischen Welt auf die Beine stellt". Er ermunterte die Theaterspieler, weiter im Geist der Gründer zu arbeiten: "Sie strebten nach freier Meinungsäußerung", so Rudolph. Und er bestätigte den Akteuren, unverzichtbar für Simmerberg und die ganz Marktgemeinde zu sein. Landrat Elmar Stegmann war noch angetan von den Eindrücken, die er bei der "Sissy"-Aufführung im letzten Jahr gesammelt hatte. Auch er stellte das Theater als "Ort der Freiheit" heraus, an dem sich das Leben reflektiere.

    Jede Aufführung sei einzigartig, weil sie im Gegensatz zu Film und Fernsehen "live" zu sehen sei. Und er lobte die Einsatzbereitschaft, die Disziplin und das Können der Simmerberger Akteure: "Was spielerisch und leicht erscheint, setzt viel Arbeit voraus", so Stegmann.

    Einen stets "jugendlichen Jubilar" lobte Landtagsabgeordneter Eberhard Rotter: "Daher ist mir nicht bange um die Zukunft der Theatergesellschaft". Und er erinnerte an Artikel 3 der bayerischen Verfassung, nach dem Bayern ein Kulturstaat ist. Dessen Umsetzung gelinge nur, weil sich viele Menschen einbringen, auch Jugendliche ausbilden und integrieren. Die Theatergesellschaft habe das "kulturelle Leben im Westallgäu mitgeprägt". Besonders dankte Rotter Regisseur Hans-Peter Imgrund. Er habe eine ganze Schauspieler-Generation in Simmerberg geprägt.

    Als Geschenk zum Jubiläum lud Rotter die Akteure ins Maximilianeum nach München ein, denn: "Auch im Landtag wird gelegentlich Theater gespielt".

    "Eine Bereicherung des Dorfgeschehens" sei die Theatergesellschaft, stellte Klaus Wegscheider fest. Der Vorsitzende der Sportgemeinde sprach im Namen aller Simmerberger Vereine. Unter den 600 Laientheatergruppen in Bayern mit ihren 35000 aktiven Schauspielern sei die Theatergesellschaft Simmerberg zu den ältesten Vereinigungen zu zählen und befinde sich in "exklusiver Gesellschaft", stellte Horst Rankl fest. Der Präsident des Verbandes bayerischer Amateurtheater war aus Rosenheim ins Westallgäu gekommen. Die Simmerberger seien ein "leuchtendes Beispiel für junge Theatergruppen".

    Das ehrenamtliche Engagement sei hervorzuheben, weil es nicht selten zu Konflikten innerhalb der Familie oder am Arbeitsplatz führe. Doch weiß Rankl um die Motivation der Akteure: "Theaterspielen macht süchtig".

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