Aitrang | az | Der Aitranger Gemeinderat sprach sich bei der jüngsten nichtöffentlichen Sitzung für die Ausweisung von Wohn- und Gewerbebauflächen im Süden, zwischen Mühlbach und Kirnach, aus. Thema an diesem Abend war auch der Hochwasserschutz an der Kirnach. Über das Ergebnis berichtete Bürgermeister Jürgen Schweikart nun in einer Pressemitteilung.
Ingenieur Fischer vom planenden Ingenieurbüro IAKS aus Sonthofen stellte dem Gemeinderat die aktuelle Planung vor. Die vorgestellte Variante war noch mit dem vor der Wahl bestehenden Gremium und Vertreten des Landratsamtes sowie des Wasserwirtschaftamtes ausgearbeitet worden. Hier soll der zu bauende Hochwasserschutzdamm im Süden eng an die bestehende Bebauung herangeführt werden.
Der neue Gemeinderat sprach sich nun für eine neue Variante aus, die den Damm im Süden entlang der Kirnach führt. Bei dieser Variante werden circa 1,6 Hektar mehr an Grundstücksflächen vom Hochwasser geschützt.
In diesem vom Hochwasser geschützten Gebiet, begrenzt im Norden vom Mühlbach, im Süden vom Damm an der Kirnach, im Westen vom Damm und im Osten von der Elbseestraße, soll nach dem Willen des Gemeinderates Wohn- und Gewerbebauflächen entstehen, gedacht ist an ein Mischgebiet.
Der Rat begründete seine Entscheidung damit, dass gerade für die heimischen Handwerksbetriebe keine Entwicklungsflächen zur Verfügung stehen. Die im aktuellen Flächennutzungsplan dargestellten Gewerbegebiete sind nicht mehr relevant. Für den Süden spreche auch, dass hier wesentlicher Verkehr aus dem Dorfgebiet ferngehalten werden kann.

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Schon drei Anfragen
Der Gemeinde liegen schon drei Anfragen heimischer Unternehmer für den Süden vor. Die Ausweisung von neuen Wohnbaugebieten ist zum Teil wegen fehlender Grundstücksmöglichkeiten und zum anderen Teil wegen der topografischen Lage Aitrangs nicht mehr möglich.
Der Gemeinderat, so Bürgermeister Jürgen Schweikart, sei sich auch bewusst, dass man für die Umsetzung der Beschlüsse, die mit dem Wasserhaushaltsgesetz (WHG) kollidieren, die Zustimmung des Landratsamtes benötige. Um die Voraussetzungen für eine Bebauung, wie es das WHG vorsieht, zu schaffen, solle baldmöglichst ein "Runder Tisch" mit allen am Verfahren beteiligten Behörden stattfinden. Da es hier aber um die weitere wirtschaftliche Entwicklung der Gemeinde gehe, setzt Schweikart auch auf politische Unterstützung.