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Bei Bosch Kurzarbeit und weniger Wochenstunden

Blaichach/Immenstadt

Bei Bosch Kurzarbeit und weniger Wochenstunden

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    Bei Bosch Kurzarbeit und weniger Wochenstunden
    Bei Bosch Kurzarbeit und weniger Wochenstunden Foto: privat

    Die Firma Bosch geht mit ihren Standorten Blaichach und Immenstadt in Kurzarbeit und reduziert zugleich die Wochenarbeitszeit. Gestern informierten Werksleitung und Betriebsrat in drei Veranstaltungen über die ab Montag anstehenden Änderungen für die rund 3400 Mitarbeiter - fixiert in einem Tarifvertrag.

    Zur Kurzarbeit wurde das Werk Blaichach/Immenstadt bei der Agentur für Arbeit komplett gemeldet, auch wenn vorerst nur etwa 10 bis 15 Prozent der Mitarbeiter tatsächlich betroffen sind. Möglicherweise wird das Unternehmen Arbeiten zwischen Bereichen mit stärkerer und schwächerer Auslastung verteilen, um Härten für einzelne Beschäftigte zu vermeiden.

    Die Vereinbarung zur Arbeitszeitreduzierung gilt vom 1. Februar bis 30. Juni: Die wöchentliche Arbeitszeit sinkt von 35 auf 33 Stunden - und damit das Einkommen. Umgesetzt wird das nach Aussage von Unternehmenssprecherin Claudia Arnold vorerst mit Schließtagen. So will Bosch im Februar die Werke Blaichach und Immenstadt an Rosenmontag, Faschingsdienstag und drei Freitagen bis auf wenige Fertigungslinien fast komplett dicht machen. Im März soll es ähnlich laufen.

    Wie es im Sommer weitergeht, ist nicht vorhersagbar. Die Bosch-Sprecherin jedenfalls ist optimistisch: "Ich denke, es gelingt uns, über das Tief hinwegzukommen."

    Zuversicht zeigt auch Betriebsratsvorsitzender Dieter Lochbihler mit Blick auf die gesunde Firmenstruktur und die guten Produkte. Zumal auch verschiedene flankierende Maßnahmen wie das Konjunkturprogramm der Bundesregierung und flexiblere Arbeitsregelungen helfen würden. Ziel der neuen Betriebsvereinbarung sei es, alle Mitarbeiter an Bord zu behalten und zugleich die Lohnkürzungen möglichst gering zu halten, sagt Lochbihler. Deshalb wäre auch wichtig, dass betriebliche Kündigungen ausgeschlossen sind.

    "Ruhig und gelassen"

    Die Belegschaft habe bei den gestrigen Veranstaltungen ruhig und gefasst reagiert, manchmal so gar mit Humor oder auch Erleichterung. Letzteres, weil die Menschen nun wissen, wie es weitergeht. Gleichwohl waren auch Beschäftigte von der tatsächlichen Dramatik überrascht. Denn nicht in allen Abteilungen war die Arbeit bereits stark zurückgegangen.

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