Fischen-Langenwang (wir). - Ihr 125-jähriges Bestehen feiert am heutigen Freitag die Freiwillige Feuerwehr Langenwang. Dabei blickt der Verein zurück auf eine wechselvolle Entwicklung von vergleichsweise bescheidenen Anfängen bis zum heutigen Stand, durch den die Feuerwehr personell und technisch für die Zukunft gerüstet ist. Die Feuerwehr wird am heutigen 4. November die Vereins-Gründung mit einer Messe in der St. Antonius-Kapelle um 19 Uhr und anschließend mit einem gemütlichen Zusammensein im Café Besler feiern. Bei der Gründung 1880 hatte die Freiwillige Feuerwehr Langenwang 35 Mitglieder; heute sind es 85, von denen derzeit 36 Aktive dem Motto 'Löschen-Retten-Bergen-Schützen' folgen. War es in den Anfangsjahren tatsächlich noch die ursprüngliche Aufgabe des Brandschutzes und -löschens, die die Floriansjünger beschäftigte, haben sich die Einsätze im Laufe der Jahrzehnte gewandelt: Ausrücken bei Unfällen, bei Naturereignissen wie den Wirbelstürmen oder erst kürzlich bei Hochwasserkatastrophen verlangen von den Feuerwehrlern schon lang eine umfassendere Ausbildung als die an den Lösch-Schläuchen. Betrachtet man die Einsatzstatistiken der vergangenen Jahre, erwies sich die Bundesstraße 19 und die technische Hilfeleistung bei Unfällen oft als größter 'Auftraggeber'. Die Iller und ihr Ursprung, der auf Langenwanger Flur liegt, Wildbäche und Murenabgänge, aber bis zu seiner Verbauung auch der Dorfbach, riefen die Feuerwehr bei Hochwasser und Starkregen immer häufiger auf den Plan. Die Wehr unter dem Vorsitzendem Hannes Müller und Kommandanten Willi Hörmann verfügt heute - auch dank großer Eigeninitiative - mit einem neuen Feuerwehrhaus, einem modernen Löschfahrzeug LF8 , einem Unimog als zusätzlichem Mannschaftstransporter und einer nagelneuen Tragkraftspritze über eine Ausrüstung, von der die Altvorderen nicht einmal zu träumen gewagt hätten. Begonnen hatte die technische Ausstattung mit dem Bau eines ersten bescheidenen Feuerwehr- und -Leiterhauses 1893 und dem Anbau eines Schlauchturms 1913. Eine Motorspritze, die von Hand oder vom Ross gezogen wurde, folgte 1928 und kostete immerhin schon stattliche 7 000 Mark.1972 erhielt die Langenwanger Wehr mit einem Ford Transit ihr erstes 'richtiges' Fahrzeug und vier Jahre später von privaten Stiftern einen robusten Unimog, dem 1996 der LF8 folgte. Nachdem der alte Unimog aus Altersgründen den Dienst quittierte, schaffte die Wehr zusätzlich einen Unimog an und baute ihn in Eigenregie zum Feuerwehrauto um. Die beiden Fahrzeuge sind untergebracht im 1992 gebauten Feuerwehrhaus, das neben den Räumlichkeiten für Geräte auch das Floriansstüble und eine Wohnung beherbergt.
Gesellschaftliche Kontakte Die Feuerwehr pflegt im und fürs Dorf rege gesellschaftliche Kontakte, ob durch die alljährlichen Schafkopfturniere, mit dem großen Dorffest in jedem Sommer oder durch die regelmäßigen Zusammenkünfte mit der Feuerwehr in Langenwang/Steiermark, die anlässlich des 825-jährigen Bestehens des Ortes zustande kam. Dieses ebenfalls von der Feuerwehr organsierte Jubiläum, wurde 1995 drei Tage lang gefeiert und hinterließ einen ähnlich denkwürdigen Eindruck wie das große Fest, das die Langenwanger mit den Wehren von Fischen und Au-Thalhofen anlässlich der gemeinsamen Fahnenweihe 1989 auf die Beine gestellt hatten.