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Nachts 55 Tonnen Sand verfüllt

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Nachts 55 Tonnen Sand verfüllt

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    Oberallgäu - Es war Schwerstarbeit, was die Feuerwehren im Landkreis leisteten: Hunderte Floriansjünger befanden sich während des Hochwassers im Dauereinsatz. Allein in Martins- zell schaufelte die Feuerwehr in nur einer Nacht 55 Tonnen Sand in Säcke. Besonders vom Hochwasser betroffen waren gestern die Gemeinden Waltenhofen, Altusried, Dietmannsried und Sulzberg. Vielerorts mussten Gebäude evakuiert werden, in manchen Häusern reichte das Wasser bis knapp unter die Decke des Erdgeschosses. Auch das Gruppenklärwerk in Lauben war vom Hochwasser betroffen. Durch die gewaltigen Wassermassen wurde dort Abwasser ungeklärt ausgeschwemmt. Besonders dramatisch war die Lage in und um Krugzell, so Bürgermeister Heribert Kammel. Auch im Ortsteil Fischers wurden Häuser überflutet - in einem Gebäude stieg das Wasser ihm zufolge bis zehn Zentimeter unter die Zimmerdecke. Die Bewohner waren zuvor in Sicherheit gebracht worden. Ebenfalls komplett vom Wasser eingeschlossen war die Futtertrocknungsanlage, außerdem mussten einige Straßen (beispielsweise die Kreisstraße zwischen Krugzell und Reicholzried gesperrt werden. Auch in mehreren Waltenhofener Ortsteilen musste evakuiert werden. 'Insgesamt drei Menschen mussten von der Wasserwacht aus ihren Häusern gerettet werden', so Eckhard Harscher von der Gemeindeverwaltung. Betroffen waren hauptsächlich die Gebiete um Martinszell, Häusern, Widdum und Eggen.

    Am Gusswerk in Waltenhofen mussten sich die Feuerwehren gestern zunächst geschlagen gegeben. Es sei nicht möglich gewesen, das Wasser abzupumpen. Damit will man nach Harschers Worten im Laufe des heutigen Tages beginnen. Dazu kommen überflutete Keller, deren Zahl man 'momentan noch gar nicht abschätzen kann' , so Harscher gestern am späten Nachmittag. Harscher lobte außerdem den unermüdlichen Einsatz der Feuerwehrleute, die stundenlang und ohne Pause im Einsatz gewesen seien und später auch noch von den Floriansjüngern umliegender, nicht so stark betroffener Gemeinden Unterstützung bekamen. Nicht nur in Altusried und Waltenhofen, sondern auch in Dietmannsried hatten die Feuerwehrleute schon am Montagabend zahlreiche Keller auspumpen müssen, Autos standen mitten in den Fluten. Evakuierungen gab es in Sulzberg nicht. Allerdings standen dort mehrere landwirtschaftliche Anwesen unter Wasser. Ein Landwirt musste mit dem Boot zu seinen 25 Tieren gebracht werden, die in ihrem Stall vom Hochwasser eingeschlossen wurden, so Roland Bauschmid von der Gemeinde Sulzberg. Ihm zufolge mussten die Tiere aber letztlich nicht aus dem Stall geholt werden. Auch in Sulzberg wurde aus mehreren Gebäuden das Wasser abgepumpt. Das Hochwasser - es hatte gestern auch Auswirkungen auf das Gruppenklärwerk in Lauben. Wie die Polizei am Nachmittag mitteilte, war der Klärwerksbereich komplett überflutet worden. Das Abwasser sei daher stundenlang ungeklärt aus der Anlage ausgespült worden.

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