Im Verfahren gegen ein 16-Jähriges Mädchen und einen 26-jährigen Mann, denen vorgeworfen wird, die 16 Jahre alte Hannah W. am Flughafen Memmingerberg getötet zu haben, steht die Urteilsverkündung bevor. Am Donnerstag, dem 24. November, wird ein Urteil fallen. Das gibt das Landgericht Memmingen in einer Pressemitteilung bekannt. Die Urteilsverkündung findet, wie auch schon große Teile des Prozesses, unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.
Fall sorgt deutschlandweit für Aufsehen
Bereits seit dem 29. August wird im Fall der getöteten 16-jährigen Hannah W. am Landgericht Memmingen verhandelt. Deutschlandweit hatte der Fall für Aufsehen gesorgt. Am ersten Verhandlungstag war der Sitzungssaal bereits eine halbe Stunde vor Prozessbeginn voll. Im Laufe des Verfahrenswurde die Öffentlichkeit von den Hauptverhandlungen ausgeschlossen. Die Verteidiger argumentierten in diesem Bezug unter anderem mit der schlechten psychischen Verfassung der minderjährigen Angeklagten. Nach knapp zwei Monaten wird nun das Urteil erwartet.
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Was wird den Angeklagten vorgeworfen?
Den beiden Angeklagten wird vorgeworfen, am Nachmittag des 14. Novembers 2021 die 16-jährige Hannah W. am Flughafen Memmingerberg getötet zu haben. Die beiden Angeklagten hatten sich zuvor mit dem Opfer verabredet. Die Angeklagte soll der 16-Jährigen zunächst mit Betäubungsmitteln gefüllte Kapseln gegeben haben. In dem Glauben es handle sich um Vitaminpillen, nahm das Opfer sie zu sich. Anschließend soll die Beschuldigte dem Opfer mit einer Glasflasche auf den Kopf geschlagen haben. Als Hannah W. dann auf dem Boden lag, soll der 26-jährige Angeklagte ihr mehrfach mit einem Messer von hinten in den Oberkörper gestochen haben. Die Verletzungen führten zum sofortigen Tod von Hannah W. Die Tat fand im Bereich der Zufahrt von Tor 3 statt, in der Nähe eines Schelters.
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Welches Strafmaß steht im Raum?
Bei einer Verurteilung erwartet den 26-jährigen Angeklagten eine lebenslange Freiheitsstrafe. Für die Jugendliche sieht das Jugendstrafrecht eine Höchststrafe von 10 Jahren vor. Für den Prozess waren bis zum 8. Dezember 2022 insgesamt 31 Verhandlungstage vorgesehen. Das Urteil kommt nun also etwas früher als erwartet. Insgesamt waren vor Prozessbeginn 93 Zeugen und acht Sachverständige vorgeladen.