Nach der Aufdeckung von skandalösen Zuständen in einem Seniorenheim in Schliersee wird aktuell auch in einem Heim in Augsburg, das demselben Träger gehört, über extreme Missstände berichtet. So sollen nach Informationen des BR Bewohner massiv vernachlässigt worden sein. Die Regierung von Schwaben hat nun in einer Stellungnahme auf diese Berichte reagiert.
Träger ist in der Pflicht
In der Pressemitteilung stellt die Regierung Schwaben zunächst klar, dass der Träger des Heims für die Beseitigung von Mängeln verantwortlich ist. Für die Überprüfung der Mängelbeseitigung ist die Fachstelle Pflege- und Behinderteneinrichtungen, Qualitätsentwicklung und Aufsicht (FQA) der Stadt Augsburg zuständig.
Wiederholte Kontrollbesuche
Über die Ausmaße der berichteten Missstände in dem Augsburger Heim war der Regierung von Schwaben nichts bekannt, wie es in der Pressemitteilung weiter heißt. Die Regierung gab jedoch an, dass die Einrichtung seit 2021 unter strenger Beobachtung der FQA Augsburg stand und es zu regelmäßigen unangemeldeten Überprüfungen kam. Im Mai und im Oktober 2021 fanden zwei Kontrollbesuche mit Unterstützung des Bayerischen Gesundheitsministeriums statt. Dabei gab es unter anderem Beanstandungen wegen des Einsatzes defekter Hilfsmittel und im Bereich der Pflegedokumentation, die zu förmlichen Anordnungen der FQA führten.
Missstände im Januar 2022
Bei einem weiteren Kontrollbesuch im Januar 2022 wurden weitere Missstände entdeckt. So gab es Mängel beim Wundmanagement und bei der Thrombose-Prophylaxe. Auch hier blieb es, der Regierung Schwaben zu Folge, bei Anordnungen der FQA. Falls die Anordnungen nicht zum Erfolg führen, kann die FQA Augsburg ein Betriebsverbot aussprechen.
Noch keine Entscheidung
Abschließend heißt es in der Meldung, dass das weitere Vorgehen noch besprochen wird. Eine Entscheidung über die Zukunft des Heims ist demnach noch nicht getroffen worden.