In der Nacht zum 1. Januar mussten im gesamten Allgäu Feuerwehren ausrücken und Feuer löschen. Auslöser waren jeweils Silvesterraketen und Böller. Briefkästen wurden gesprengt, und in Buchloe haben Jugendliche einen Mann absichtlich mit Feuerwerk beschossen. Zu diesen gefährlichen Aspekten kommen noch weitere Nachteile der jährlichen "Böllerei" zum Jahreswechsel hinzu: Umweltverschmutzung, Hörschäden und verstörte Kinder und Tiere, die das laute Knallen nicht gewöhnt sind. Dass es auch anders geht, haben die Gemeinde Lustenau und die Stadt Konstanz in der benachbarten Region gezeigt. Anstatt ein großes Feuerwerk zu organisieren, fand dort jeweils eine öffentliche Lasershow statt. Das österreichische Lustenau wollte mit dieser Licht- und Lasershow die alljährliche Silvesterparty am Kirchplatz komplett neu inszenieren. "Lustenau verzichtet dieses Jahr im Sinne von Luftqualität, Gesundheit und Tierwohl auf die schädliche Silvester-Knallerei", heißt es auf der Website der Gemeinde. Auch die Stadt Konstanz am Bodensee verzichtete beim Jahreswechsel von 2019 auf 2020 an der Konstanzer Marktstätte und dem Münsterplatz auf Raketen und Böller und organisierte stattdessen eine Lasershow. In der Konstanzer Altstadt sind Feuerwerk und Böller schon seit Silvester 2010 aus Brandschutzgründen verboten. Diesmal gab es für die Anwohner eine ansehnliche und vor allem umweltbewusste Alternative: Die Meinungen über das Lichterspektakel gingen dabei weit auseinander. Viele Menschen waren von der Idee begeistert und könnten zukünftig gut auf Feuerwerk verzichten. Vor allem in Kombination mit der Musik habe die Show eine besondere Wirkung gehabt. Anderen hingegen habe das Feeling und die laute Knallerei gefehlt. Weil viele Städte und Gemeinden in den kommenden Jahren das Abschießen von Raketen an Silvester verbieten wollen, müssen sich die Kritiker wohl mit dieser neuen Art des Jahreswechsels auf kurz oder lang anfreunden.
Jahreswechsel