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Leiter des Wasserwerks Kaufbeuren Fritz Baumann verabschiedet sich in Ruhestand

Wasserwerk

Leiter des Wasserwerks Kaufbeuren Fritz Baumann verabschiedet sich in Ruhestand

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    Leiter des Wasserwerks Kaufbeuren Fritz Baumann verabschiedet sich in Ruhestand
    Leiter des Wasserwerks Kaufbeuren Fritz Baumann verabschiedet sich in Ruhestand Foto: vucko

    Er repräsentiert fast ein Vierteljahrhundert Wasserversorgung in Kaufbeuren: Nach 24 Jahren in der Leitung des städtischen Wasserwerks wechselt der Jengener Fritz Baumann (59) in den Ruhestand. In der jüngsten Sitzung des Werkausschusses, seiner 87., wurde er verabschiedet. 'Genauso wie die Mitarbeiter habe ich mich immer mit meiner Aufgabe und dem Wasserwerk identifiziert', sagt er.

    Nicht zuletzt, da Wasser ein wertvolles Lebensmittel für 43 000 Menschen im Versorgungsgebiet sei. Zudem stelle das Werk nicht nur ein Anhängsel der Stadt dar, sondern müsse wirtschaftlich solide auf eigenen Beinen stehen.

    Zahlreiche Marksteine kennzeichnen Baumanns Ära in dem städtischen Eigenbetrieb, dem er lange als kaufmännischer Chef und in den letzten zweieinhalb Jahre als alleiniger Werkleiter vorstand. So begleitete er entscheidend den Wandel des Wasserwerks vom Versorger der Stadt zum Dienstleister und Lieferanten auch für Nachbargemeinden.

    Heute erhalten etwa Friesenried, Pforzen, Germaringen und Teile Ebenhofens Wasser über die städtische Einrichtung. Im kommenden Jahr soll Rieden angeschlossen werden. Auch die Schulung des Personals in Nachbargebieten durch die Fachleute des Wasserwerks zählt zu den Kooperationen.

    Dazu kamen im Lauf der Jahre zahlreiche Neubaugebiete in Kaufbeuren, die angeschlossen wurden. 'Nicht zuletzt deshalb wurde das Leitungsnetz stark ausgebaut', so Baumann – um gut 50 auf heute 220 Kilometer.

    Mit Baumanns Antritt begann technisch auch eine neue Ära in der Verwaltung. Die EDV wurde eingeführt, ebenso begann die Digitalisierung der Leitungspläne. Zur Jahrtausendwende folgte der Umzug von Verwaltung, Werkstatt und Lager vom Standort hinter dem Jakob-Brucker-Gymnasium in den Neubau im Haken.

    Hohe Millionenbeträge gingen mit den Jahren über Baumanns Schreibtisch, die nicht nur die ständige Erneuerung der Wasserleitungen betrafen. 'Die Versorgungssicherheit erfordert große Summen', so Baumann – zuletzt mit der Erneuerung des Trinkwasserspeichers in Oberbeuren.

    Vor allem freut Baumann die hohe Qualität des Quell- und Grundwassers für die Kaufbeurer Versorgung, das aus den angrenzenden südwestlichen Gebieten der Stadt kommt. Eine Anordnung zum Abkochen verunreinigten Wassers habe es in all den Jahren nicht gegeben.

    Eine Aufbereitung benötigt das Kaufbeurer Wasser ebenfalls nicht; lediglich keimtötendes UV-Licht wird vorsorglich eingesetzt. Baumann war schon immer ein Mann der Zahlen. Berufliche Stationen für den gelernten Großhandelskaufmann und studierten Betriebswirt waren Karwendel in Buchloe, der Einzelhandelsriese Aldi und das Klinikum Landsberg, bevor er ins Wasserwerk eintrat.

    Trotz einer Nierentransplantation vor 14 Jahren, die ihm heute – wie er sagt – eine 'sehr gute Lebensqualität' sichert, zeigte und zeigt er sich privat umtriebig. Als Gemeinderat in seinem Wohnort Jengen widmete er sich lange Jahre der Lokalpolitik. Im Männerchor Buchloe ist er als Leiter aktiv, zudem engagiert er sich in der Pfarreiengemeinschaft Jengen. All dies möchte er fortführen, nachdem er nun in die Freistellungsphase der Altersteilzeit wechselt und die Geschäfte an seine Nachfolgerin Caroline Moser übergeben hat.

    Oberbürgermeister Stefan Bosse bezeichnet Baumann als einen 'Werkleiter mit Herz', der den Eigenbetrieb mit Ruhe und Gelassenheit erfolgreich geführt habe. Bosse: 'Fritz Baumann übergibt ein gut bestelltes Haus.'

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