Weitnau (sir). - In Weitnau wird alles anders werden, zumindest was die Einkaufs-Situation vor Ort angeht. Vor kurzem hat der Gemeinderat für REWE einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan im Gewerbegebiet Ritzen auf den Weg gebracht. Wenn alles glatt geht, soll der Discounter Ende 2007 seine Tore öffnen können. Doch schon in der diesjährigen Adventszeit können die Weitnauer frohlocken, wenn es um notwendige Einkäufe geht: Lebensmittel Feneberg eröffnet am 13. Dezember eine Filiale im Ortskern von Weitnau. Dort wo schon bis Juli 2004 ein Supermarkt war, wird Lebensmittel Feneberg einziehen. 'Wir haben uns lange intensiv mit der Frage beschäftigt, welche Ausstattung für Weitnau passend sein könnte', sagt Thomas Feneberg vom gleichnamigen Unternehmen. Auf Frische und ein reichhaltiges Sortiment werde im Laden in Weitnau ebenso großer Wert gelegt, wie anderswo. Neu sei jedoch das 'Kleinflächenkonzept'. Feneberg erläutert: Auf einer Verkaufsfläche von rund 500 Quadratmetern wird das typische Feneberg-Sortiment geboten. Neu ist eine 'Insel-Lösung' im Laden. Das bedeutet, an einer kreisförmig angeordneten Theke werden die Kunden bedient. Dort erhalten sie frische Ware wie Wurst, Käse und Brot. Diese 'Insel' wird in der Nähe der Kasse stehen. In Zeiten, in denen wenige Kunden im Laden sind, soll das Personal dann von der 'Insel' zur Kasse wechseln können. In Blaichach wurde dieses 'Kleinflächenkonzept' erprobt. Feneberg: 'Die Erfahrung ist gut, wir können in Serienreife gehen.' Nicht nur eine kleinere Verkaufsfläche als sonst üblich, auch weniger Personal im Laden soll die Fixkosten drücken. Denn in einem 2000-Seelen-Ort wie Weitnau, so macht Feneberg deutlich, könnte man 'niemals das notwendige Umsatzpotenzial für einen großen, mit viel Personal geführten Lebensmittelmarkt erwirtschaften.'
Konzept 'passt in Ortsmitte'Der geplanten Eröffnung der REWE-Filiale im Gewerbegebiet Ritzen Ende nächsten Jahres sieht Thomas Feneberg gelassen entgegen. Der REWE-Markt eröffnet neben der Auffahrt zur B 12, ist dann für Autofahrer auch aus anderen Orten gut erreichbar. Die Lösung, die Feneberg für den Ort Weitnau gesucht und gefunden hat, ist eine andere. 'Ich denke mit unserem Kleinflächenkonzept passen wir genau an diesem Standort in der Ortsmitte.' Das sieht auch Bürgermeister Peter Freytag so. 'Ich denke, die beiden Anbieter können sich befruchten, wenn sie ihr Angebot aufeinander abstimmen.'
'Von großer Bedeutung'Ein Lebensmittelgeschäft im Ort sei 'von großer Bedeutung'. Zwar gebe es im Gemeindegebiet zwei Bäckereien und drei Metzgereien, aber Einheimische und Touristen hätten immer wieder den fehlenden Lebensmittelladen in Weitnau selbst moniert. Freytag: 'Wir sind eine Flächengemeinde mit 5700 Einwohnern, da ist eine ordentliche Versorgung mit Geschäften für die Bevölkerung enorm wichtig.' Einen an die Bäckerei angeschlossenen Tante-Emma-Laden gibt es im Ortsteil Wengen und auch seit Jahren einen Lebensmittelmarkt in Kleinweiler.