Das Landratsamt Unterallgäu bereitet derzeit die Turnhalle des Sonderpädagogischen Förderzentrums in Mindelheim als Flüchtlingsunterkunft vor. "Mit größten Anstrengungen ist es uns bisher gelungen, Turnhallen freizuhalten. Doch jetzt können wir leider nicht mehr anders", so Landrat Alex Eder in einer Pressemitteilung des Landratsamtes. Alle Einrichtungen seien Eder zufolge voll, darunter auch die Kinderheilstätte Bad Wörishofen mit ihren 50 Plätzen. Im Unterallgäu ist die Lage mittlerweile so ernst, dass Landrat Eder einen Brief an Bundeskanzler Olaf Scholz verfasst hat.
Platz für 130 Menschen
In der landkreiseigenen Doppelturnhalle des Förderzentrums könnten dem Landratsamt zufolge rund 130 Menschen untergebracht werden. Ende September soll das Quartier bezugsfertig sein. "Wir bitten Schüler, Eltern und Lehrer um Verständnis. Die Belegung von Turnhallen ist wirklich die allerletzte Notlösung", sagt Eder und verspricht: "Zusammen mit der Stadt Mindelheim suchen wir nach einer Möglichkeit, dass trotzdem Sportunterricht für die Schüler stattfinden kann."
90 Flüchtlingen pro Woche
Insgesamt leben im Unterallgäu rund 2.000 Flüchtlinge in staatlichen Unterkünften. Das Landratsamt rechnet mit rund 90 Neuzugängen pro Woche. Eder schließt nicht aus dass noch weitere Turnhallen belegt werden müssen. Das Landratsamt sucht deshalb dringend weitere Gebäude, die als Unterkünfte genutzt werden können. Benötigt wird Wohnraum ab einer Größe von rund 150 Quadratmetern. Wer ein Gebäude zur Verfügung stellen kann, soll sich mit dem Team "Migration und Wohnraum" am Landratsamt Unterallgäu per E-Mail (migration-wohnraum@lra.unterallgaeu.de), oder per Telefon (08216/995-8030) in Verbindung setzten. Ist die Unterkunft geeignet, schließt der Vermieter dann einen Mietvertrag mit dem Landratsamt ab.