"Ich bin geschockt von den Bildern aus der Ukraine. Es ist unsere humanitäre Pflicht, den geflüchteten Menschen schnell und unbürokratisch zu helfen", sagt der Lindauer Landrat Elmar Stegmann. Bereits am Donnerstag hatte er eine interne Koordinierungsgruppe mit ersten Maßnahmen für eine kurzfristige Unterbringung von Geflüchteten aus der Ukraine beauftragt. Wegen der Corona-Pandemie besteht in Bayern weiterhin der Katastrophenfall, sodass im Landratsamt Lindau die Führungsgruppe Katastrophenschutz sofort voll arbeitsfähig war. Am Freitag hatte die Führungsgruppe dann an alle Bürgermeister und die Polizei einen Fahrplan herausgegeben, sollten sich bereits am Wochenende Flüchtlinge bei ihnen melden. Das Landratsamt hatte für diesen Fall einen Bereitschaftsdienst eingerichtet. Es gingen jedoch keine Anrufe ein.
Kapazitäten im Landkreis Lindau für Flüchtlinge frei
Aktuell hat der Landkreis laut einer Pressemitteilung in seinen dezentralen Unterkünften noch Kapazitäten im hohen zweistelligen Bereich. Optionen für kurzfristige Notunterkünfte werden aktuell geprüft. Auch erste Gemeinden und Privatpersonen haben bereits ihre Unterstützung zugesagt. "Ich danke allen für die großartige Hilfsbereitschaft. Noch ist unklar, wie viele Menschen tatsächlich zu uns kommen, daher sammeln wir derzeit die Wohnungsangebote und greifen dann bei Bedarf darauf zurück", erklärt Stegmann. Unabhängig von der aktuellen Situation hatte das Landratsamt bereits Anfang des Jahres die Unterbringungskapazitäten erweitert, da mit steigenden Flüchtlingszahlen in 2022 gerechnet wird. Es melden sich auch Personen beim Landratsamt, die Hilfsgüter spenden möchten. Hier bittet das Landratsamt, sich direkt an die Wohlfahrtsverbände zu wenden.