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Landkreis Lindau muss zweite Notunterkunft in Betrieb nehmen

Immer mehr Geflüchtete

Landkreis Lindau muss zweite Notunterkunft in Betrieb nehmen

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    In der Notunterkunft in der Stadt Lindau sind am Donnerstag die ersten Menschen eingezogen.
    In der Notunterkunft in der Stadt Lindau sind am Donnerstag die ersten Menschen eingezogen. Foto: Landratsamt Lindau / Nadja Krassik

    Erst vor drei Wochen sind in die Notunterkunft in Sauters zum ersten Mal Flüchtlinge eingezogen - nun muss der Landkreis Lindau schon die zweite Notunterkunft in Betrieb nehmen. 30 Menschen aus der Ukraine - unter ihnen auch elf Kinder - sind am Donnerstag in die FOS/BOS-Turnhalle in Lindau eingezogen. Sie kamen am Vormittag mit einem Bus in Lindau an. 

    Deutlich über 2.000 Geflüchtete im Landkreis Lindau

    Laut dem Landratsamt Lindau leben mittlerweile 2.293 Geflüchtete im Landkreis. Davon sind 1.181 Menschen in Sammel-, bzw. Notunterkünften und in dezentralen Unterkünften des Landkreises untergebracht.

    Die zweite Notunterkunft im Landkreis Lindau ist in der FOS/BOS in Lindau untergebracht.
    Die zweite Notunterkunft im Landkreis Lindau ist in der FOS/BOS in Lindau untergebracht. Foto: Landratsamt Lindau / Nadja Krassik

    Immer mehr Geflüchtete: Landkreis gehen die Unterkünfte aus

    Das Problem: In den vorhandenen Unterkünften seien nur noch wenige Betten frei und weiterer Wohnraum stünde dem Landkreis nicht zur Verfügung, so das Landratsamt weiter. Dennoch rechnet der Landkreis mit weiteren Zuweisungen. Landrat Elmar Stegmann hat deswegen die Bürgermeister des Kreises um Hilfe gebeten. Diese sollten kurzfristig Wohnraum, bzw. Grundstücke zur Verfügung stellen. Laut Stegmann sei die Lage so dringlich, dass in anderen Landkreisen bereits Zelte aufgebaut werden. Stegmann ist gleichzeitig auch Sprecher der Landräte in Schwaben. 

    Landkreise seien über dem Limit

    Zudem kritisiert Stegmann, dass die gesamte Infrastruktur in den Landkreisen über der Kapazität sei. Davon betroffen sei die Gesundheitsversorgung, die Kinderbetreuung, Schulen, Verwaltung und die ehrenamtliche Flüchtlingsbetreuung, so Stegmann in einer Mitteillung an die Presse. Man schaffe mit der ungebremsten Zuwanderung Probleme, die man nicht mehr lösen könne, so Stegmann weiter. 

    Lage in Notunterkunft Sauters wird immer schwieriger

    Laut dem Lindauer Landrat sei auch die Unterbringung von Menschen in Notunterkünften nicht akzeptabel. In Sauters werde die Lage zunehmend prekärer. Dort sind hauptsächlich alleinreisende Männer untergebracht. Probleme in engen Wohnverhältnissen in großen Schlafsälen und Gemeinschaftssanitäranlagen seien vorprogrammiert - auch weil in den Notunterkunft verschiedene Altersgruppen und Nationalitäten untergebracht seien. Integrationsmaßnahmen seien - aufgrund des hohen Verwaltungs- und Betreuungsaufwandes fast nicht mehr möglich.

    Landrat Elmar Stegmann beim Besuch der Notunterkunft in der Stadt Lindau.
    Landrat Elmar Stegmann beim Besuch der Notunterkunft in der Stadt Lindau. Foto: Landratsamt Lindau / Nadja Krassik

    Lindauer Landrat kritisiert Bund

    Gleichzeitig kritisiert Stegmann auch die Pläne des Bundes, die Kosten für die Integrationsmaßnahmen zu halbieren. Dies sei für die Landkreise wie ein Schlag ins Gesicht. Im Gegensatz zu der Flüchtlingswelle in den Jahren 2015 und 2016 sei die Lage derzeit deutlich schwieriger.

    Landkreis sucht dringend weiteren Wohnraum

    Der Landkreis Lindau bittet erneut um Wohnraum für geflüchtete Menschen. Wer diesen zur Verfügung stellen kann, soll sich per E-Mail direkt beim Landratsamt melden. Die Adresse lautet fluechtlingsbetreuung@landkreis-lindau.de

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