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Kurzarbeit hat Konjunktur

Kaufbeuren

Kurzarbeit hat Konjunktur

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    Bundesweit ist die Arbeitslosigkeit sprunghaft angestiegen, doch in Kaufbeuren ist fast alles beim Alten: 5,0 Prozent beträgt die Quote im Bereich der Arbeitsagentur-Geschäftsstelle, sogar 0,1 Prozentpunkte weniger als im Januar 2008. Und doch hat die weltweite Wirtschaftsflaute die Region nicht verschont: Bereits 648 Menschen aus 31 Betrieben beziehen aktuell nach Angaben der Kaufbeurer Agenturleiters Gerhard Funke Kurzarbeitergeld - Tendenz eindeutig steigend.

    "Die Kurzarbeit ist zurzeit der wichtigste Indikator für die wirtschaftlichen Probleme", so Funke gegenüber der AZ. Der Agenturleiter sieht in den steigenden Zahlen eine gute Nachricht: Ein Kurzarbeiter sei eben nicht arbeitslos. "Wir sind seit Monaten unterwegs, um das Kurzarbeitergeld aktiv anzubieten", sagt Funke und verweist auf die Erfolge: 95 Prozent der Betriebe, die über Entlassungen im großen Stil nachgedacht hätten, seien von den Vorteilen der Kurzarbeit überzeugt worden.

    Die Unternehmen reduzierten so die Arbeitskosten, ohne wertvolle Fachkräfte gleich ganz zu entlassen - und sparten auch noch an anderen Stelle: Bei dem von der Arbeitsagentur forcierten Modell der "Qualifizierung in Verbindung mit Kurzarbeit" übernimmt die öffentliche Hand auch noch die Sozialbeiträge. In den nächsten Monaten erwartet Funke ein weiteres Ansteigen der Kurzarbeit: Sogar eine vierstellige Zahl von Betroffenen hält er für denkbar.

    "Die Hemmschwelle bei den Betrieben ist weg."

    Auch sonst dürften in den nächsten Monaten gute Nachrichten vom Arbeitsmarkt rar sein, zumal 2008 ein "absolutes Top-Jahr" gewesen sei, so Funke. Am Ende stand eine durchschnittliche Arbeitslosenquote von 4,1 Prozent im gesamten Gebiet der Geschäftsstelle, das dem Altlandkreis entspricht, und 5,8 Prozent in Kaufbeuren. Im Januar liegt die Quote der Stadt bei 7,1 Prozent - genau wie 2008. Und die Wirtschaftskrise? Bislang sei man noch "einigermaßen davongekommen" und nur wenige Betriebe in der Metallbranche hätten Mitarbeiter entlassen, berichtet Funke. Dabei habe es sich vor allem um un- und angelernte Kräfte gehandelt. Hier will die Agentur durch umfangreichere Qualifikationsprogramm die Chancen der Betroffenen für den Zeitpunkt verbessern, wenn die Konjunktur wieder anzieht.

    Doch bis dahin ist es noch ein steiniger Weg für die regionale Wirtschaft, die Funke dennoch gut gerüstet sieht: "Die gesunde Mischung der Betriebe bei uns ist ein starkes Rückgrat."

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