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Kunden freuts, Fieranten skeptisch

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Kunden freuts, Fieranten skeptisch

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    Kunden freuts, Fieranten skeptisch
    Kunden freuts, Fieranten skeptisch

    Marktoberdorf (hkw). Auf ein geteiltes Echo bei Händlern und Kunden stößt die Einführung des zweiten Wochenmarkts in Marktoberdorf. Wie berichtet, werden ab 6. März neben dem 'grünen Markt' am Freitag auch am Dienstag Nachmittag Fieranten am Marktplatz Lebensmittel anbieten. 'Die Stadt ist zu klein dafür', sagt Bäuerin Rita Klöck, die Eier und Geflügel auf dem Freitagsmarkt verkauft. Während sich die von uns befragten Passanten auf den Dienstagsmarkt freuen, äußern sich die meisten Fieranten eher skeptisch.

    'Wir haben zu wenig Eier und frisches Geflügel, weil wir nicht jede Woche zweimal schlachten können', erklärt Klöck, die jeden Freitag aus Bidingen-Ob in die Ostallgäuer Kreisstadt kommt, am Dienstag ihre Zelte aber nicht dort aufschlagen will. Ihrer Ansicht nach ist es fraglich, ob am Dienstag 'genug Umsatz' zustande kommt.

    'Wir wissen noch nicht, ob wir es arbeitsmäßig schaffen, am Dienstag zu kommen', sagt wiederum Susanne Mayer vom Geflügelhof Burchardt in Asch bei Landsberg. Da am Dienstag bislang niemand in die Fußgängerzone komme, befürchte sie, dass der Markt nicht angenommen werde.

    In die gleiche Kerbe schlägt der Görisrieder Herbert Wiese, der zusammen mit seiner Frau Rita Kaffee und heiße Schokolade am Wochenmarkt anbietet. Auch für den 60-Jährigen ist der zweite Markt keine gute Idee. 'Ich weiß nicht, was eine Kleinstadt wie Marktoberdorf sich davon verspricht', erklärt Wiese. In einer Großstadt mit größerem Einzugsgebiet sei das etwas anderes. Hier werde das Marktvolumen dagegen nur auf zwei Tage verteilt. 'Statt einem guten Tag gibt es dann zwei schlechte, was mehr Unkosten bei gleichem Umsatz bedeutet.'

    Bedarf an frischen Lebensmitteln

    Gerade der Bedarf an frischen Lebensmitteln wird laut Mayer und Wiese vor allem am Wochenende gedeckt - ein weiterer Grund dafür, dass der Dienstagsmarkt nichts bringe.

    Das sieht Herbert Schatz aus Biessenhofen ganz anders: 'Das pendelt sich schon ein. Auch die Discounter machen mittlerweile zweimal pro Woche Werbung', sagt der 66-Jährige, der auch am Dienstag am Markt einkaufen möchte: 'Denn bei Lebensmitteln ist die Frische entscheidend.' Seiner Ansicht nach ist es höchste Zeit, dass mehr passiert, damit die Leute nicht nur am Freitag in die Stadtmitte und Fußgängerzone gezogen würden.

    Der Marktoberdorfer Thomas Sommer sieht das genauso: 'Durch den Dienstagsmarkt wird die Frequentierung unserer Innenstadt größer.' Der schöne Marktplatz sei 'optimal für so was', meint er. Deshalb hofft Sommer sehr, dass sich der Markt am Dienstag - mit einem vielseitigerem Lebensmittel-Angebot als am Freitag - durchsetzt.

    Auch Walli Wittkopf will ab März dienstags öfter nach Marktoberdorf kommen - 'gerade wegen dem Gemüse'. Zumal es die 67-Jährige in der Kreisstadt 'zum Einkaufen gemütlicher' findet als in ihrem Wohnort Kaufbeuren.

    Positiver als ihre zitierten Fieranten-Kollegen denkt auch Corinna Seyfried von der Feinkäserei Stich in Ruderatshofen, die hier seit zehn Jahren freitags einen Käsestand betreibt, über den zweiten Wochenmarkt. 'Wir machen natürlich mit am Dienstag. Es ist schön, wenn sich hier mal etwas rührt', sagt die 41-Jährige: 'Ich hoffe, dass der Markt von den Oberdorfern angenommen wird.'

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