In der Hausbachklamm findet im Bereich südlich von Weiler bis zur Kapfmühle zurzeit ein besitzübergreifender Verkehrssicherungshieb mit drei Waldbesitzern statt. Über 200 kranke Eschen werden im Gefährdungsbereich des Wanderweges gefällt. Ursache ist das sogenannte Eschentriebsterben, das die heimischen Eschen in Bayern seit 2008 befällt und oft zum Absterben bringt. "Die kranken Eschen müssen unbedingt gefällt werden, weil von den umsturzgefährdeten Bäumen und herabfallenden Totästen eine große Gefahr für die Besucher der Hausbachklamm ausgeht", erklärt Förster Florian Schwarz vom AELF Kempten. Ein örtlicher Forstunternehmer führt die schwierigen Holzerntearbeiten durch, die bis April dieses Jahres andauern können. Bei schlechter Witterung kann es zu kurzfristigen Unterbrechungen und Verzögerungen der Arbeiten kommen.
Fällung gefährlich und teuer
Die Fällung der kranken Eschen in dem unwegsamen und steilen Gelände ist gefährlich und kostenintensiv. "Die Bergwaldoffensive unterstützt die betroffenen Waldbesitzer, weil die Maßnahme ohne finanzielle Zuschüsse nicht kostendeckend wäre", erläutert Florian Schwarz. Bei den Fällungsarbeiten führt insbesondere das Kronentotholz zu einem erhöhten Sicherheitsrisiko. Schon bei leichten Erschütterungen können abgestorbene Äste herabfallen. Um die Arbeitssicherheit zu gewährleisten, verwendet der Forstunternehmer hydraulische Fällkeile oder bringt die Eschen mit Hilfe einer Seilwinde zu Fall. "Während der Holzernte herrscht Lebensgefahr in der Hausbachklamm. Die Absperrungen am Wanderweg dürfen deshalb nicht passiert werden", mahnt Schwarz.
Pilz befällt Eschen in ganz Bayern
Das Eschentriebsterben wird durch einen Pilz verursacht, der "Falsches Weißes Stengelbecherchen" (Hymenoscyphus pseudoalbidus) genannt wird. Dieser Pilz war ursprünglich in Japan beheimatet und befällt inzwischen die Eschen in ganz Bayern. Das Eschentriebsterben führt bei jungen Bäumen rasch zu völligem Absterben, bei älteren Bäumen kommt es zu einer zunehmenden Verlichtung und Verbuschung der Krone. Der Absterbeprozess kann sich bei Altbäumen über mehrere Jahre erstrecken. Die befallenen Eschen werden geschwächt und sind anfälliger für weitere Schadorganismen. Der Hallimasch verursacht zum Beispiel eine Wurzelfäule bei den befallenen Eschen und beeinträchtig erheblich die Standsicherheit der Bäume. Mit dem Rückgang des Eschentriebsterbens ist derzeit nicht zu rechnen und auch die Anzahl resistenter Eschen ist sehr gering.