Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder will Geimpften mehr Freiheiten einräumen. Unter anderem sollen in Zukunft nur vollständig Geimpfte Zutritt zu Clubs oder Diskotheken erhalten, denen er Öffnungen im kommenden Herbst in Aussicht stellte. Bevor es solche weitreichenden Sonderrechte geben wird, möchte Söder noch abwarten, bis eine ausreichende Anzahl an jungen Menschen zweifach geimpft worden ist. Ansonsten mache das keinen Sinn, so Söder. Auf der Pressekonferenz nach der Kabinettssitzung sagte Söder: "Impfen ist der Weg zur Freiheit."
Söder will Impfbereitschaft erhöhen
Laut Söder sollen vollständig Geimpfte bei der Reiserückkehr bald nicht mehr in Quarantäne müssen. Ab wann das gelten soll, ist allerdings unklar. Mit solchen und weiteren Maßnahmen will Söder den Druck erhöhen und dafür sorgen, dass das Impftempo beibehalten wird. Zuletzt ging die Impfbereitschaft "deutlich zurück", so Söder. Noch im Juni habe man zwei Millionen Anmeldungen und Nachmeldungen für Impfungen gehabt. Im Juli waren es dann nur noch 140.000. Außerdem haben die Absagen zugenommen. Vor allem bei den jungen Menschen bis 30 will Söder durch die Maßnahmen die Impfbereitschaft erhöhen.
Tests bald nicht mehr kostenlos?
Sobald alle Einwohner in Bayern ein Impfangebot bekommen haben, müsse man außerdem darüber nachdenken, ob die Corona-Tests komplett kostenlos bleiben können, so der Ministerpräsident. Unter anderem brauchen Ungeimpfte einen negativen Corona-Test, wenn sie eine Veranstaltung besuchen wollen.
Bayern erlaubt 20.000 Zuschauer bei Sportveranstaltungen
Ab Donnerstag will der Freistaat wieder große Sport- und Kulturveranstaltungen zulassen, wenn die 7-Tage-Inzidenz im Landkreis oder der kreisfreien Stadt unter 35 liegt. Dabei sind maximal 20.000 Zuschauer erlaubt und das Stadtion darf nur bis zu 35 Prozent ausgelastet sein. Außerdem besteht ein Alkoholverbot, zwischen den Plätzen muss mindestens 1,5 Meter Abstand sein und Stehplätze sind nicht erlaubt. Die FFP2-Maskenpflicht wird etwas gelockert, am Sitzplatz unter freiem Himmel muss keine Maske mehr getragen werden. Alle Besucher müssen entweder negativ getestet oder vollständig geimpft bzw. genesen sein. Für Veranstaltungen mit bis zu 1.500 Besuchern sind bis zu 200 Stehplätze weiterhin erlaubt.
Corona-Todesfälle nach Altersgruppe
Knapp zwei Drittel der Personen, die nach Angaben des Robert Koch-Instituts an Corona verstorben sind, waren mindestens 80 Jahre alt. Bei den 15- bis 34-Jährigen hat es laut dem RKI bis jetzt 186 Todesfälle gegeben. Auch bei einem milden Verlauf besteht die Gefahr von "Long Covid", also gesundheitliche Langzeitfolgen nach einer Corona-Infektion. Gleichzeitig können mRNA-Impfstoffe auch zu einerHerzmuskel- oder Herzbeutelentzündungführen. Am häufigsten waren junge erwachsene Männer betroffen.Corona-Todesfälle nach Altersgruppen: