Wasser ist zum Waschen da, Falleri und Fallera. Auch zum Zähneputzen, kann man es benutzen. "Die 3 Peheiros" wussten es singend schon vor Jahren: Wasser ist zum Waschen da; vor allem aber ist es unser wichtigstes Lebensmittel. Und fast nirgends in Deutschland ist das Trinkwasser so gut wie im Allgäu. Auf einem gemeinsamen Infotag in Kaufbeuren klärten der Verband der Bayerischen Energie- und Wasserwirtschaft (VBEW), die Stadtwerke Augsburg sowie städtisches Wasserwerk und Entsorgungsamt über die Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung auf. Was man über (das Allgäuer) Trink- und Abwasser wissen sollte:
Wasser im Allgäu: Das Allgäu ist gesegnet mit dem natürlichen Wasservorkommen. Jede Gemeinde hat eine eigene Wasserversorgung. Ein Wassertropfen aus den Alpen wird sieben Mal gebraucht, bis er ins Schwarze Meer fließt. Der Allgäuer bekommt den Tropfen als Erster.
Wasserhärte: Im Allgäu ist das Wasser sehr hart, da das Gestein extrem kalkhaltig ist. Hartes Wasser führt schneller zur Verkalkung von Haushaltsgeräten. Um dem vorzubeugen, muss man mehr Spül- und Waschmittel oder Wasserenthärter benutzen. Die jeweilige Wasserhärte kann beim Wasseranbieter oder der Gemeinde abgefragt werden.
Preis: Trinkwasser in Bayern ist im Bundesdurchschnitt vergleichsweise günstig (fünf Liter für einen Cent). Im Allgäu ist es noch billiger: In Kaufbeuren bekommt man beispielsweise 10 Maß für einen Cent.
Wasser ist nicht gleich Wasser: Trinkwasser hat die höchste Qualität. Es muss den strengen Vorgaben der Trinkwasserverordnung entsprechen. Mineralwasser ist 6 Wochen alt, bis der Verbraucher es trinkt. Es muss aus einem unterirdischen Wasservorkommen stammen, vor Verunreinigungen geschützt sein und direkt an der Quelle in Flaschen abgefüllt werden. Quellwasser muss ebenso aus einem unterirdischen Wasservorkommen stammen, direkt an der Quelle in Flaschen abgefüllt werden, aber NICHT vor Verunreinigungen geschützt sein. Tafelwasser kann beliebig zusammengemischt werden und in Containern abgefüllt sein. Heilwasser ist ein Arzneimittel und unterliegt dem Arzneimittelgesetz.
Wasser sparen = Kosten sparen?
Wird gerade in trockenen Zeiten zu viel Wasser gespart, können die Kosten steigen: Die extreme Mindernutzung führt zu einer Stagnation in den Kanälen und zur Geruchsentwicklung. Die Folge: Die Kanäle müssen mit einem erheblichen Mehraufwand gereinigt werden.
Wie viel "Virtuelles Wasser" verbrauchen Sie?
Der Deutsche verbraucht 4100 Liter "Virtuelles Wasser" pro Tag. Diese Wassermenge ist erforderlich, um all die Waren zu produzieren, die man täglich braucht. Die Tasse Kaffee am Morgen zum Beispiel verbraucht 140 Liter Virtuelles Wasser.
Warum die Kläranlage die Fußball-WM spürte: In der Kläranlage wird im übertragenen Sinn jeder Dusch- oder Spülvorgang registriert. So kommt es zu bestimmten Tageszeiten zu Abwasserspitzen. Während der Fußball-WM spürte dies etwa die Kläranlage Kaufbeuren beträchtlich: Pünktlich zur Halbzeit schnellte die Menge an ankommendem Abwasser in die Höhe.
Gechlortes Trinkwasser: Wie vor Kurzem in Weitnau (Oberallgäu) muss manchmal aus Sicherheitsgründen das Rohrnetz mit Chlor desinfiziert und das Trinkwasser dann abgekocht werden. Ein Beispiel: Eine lange Trockenzeit kann Risse im Erdreich verursachen. Der nicht keimfreie Regen fließt durch diese ins Grundwasser und verunreinigt es. (jb)