Elektronische Beats, die ganze Nacht tanzen und dabei den Alltag vergessen: Das ist am Pfingstwochenende wieder auf dem Gelände des Allgäu Airports in Memmingerberg möglich. Vom 29. Mai bis 1. Juni findet dort zum sechsten Mal das Ikarus-Festival statt. Gäste können sich auf einige Neuerungen freuen.
Das ändert sich 2020
"Kein Ikarus ist wie das andere", sagte Ralf Schmid, Geschäftsführer des Flughafens, bei einer Pressekonferenz zum Festival. Allein im Hinblick auf die immer wieder wechselnden Künstler stimmt das natürlich. Über 120 Musiker werden heuer auf den Bühnen performen. Darunter sind bekannte DJs wie Fritz Kalkbrenner, Robin Schulz und Amelie Lens. Neu sind nicht nur manche Künstler, sondern auch das neue Cashless-System. Besucher haben nun die Möglichkeit, auch ohne Bargeld zu bezahlen. In dem Festivalband befindet sich ein Chip, der vorab und auf dem Gelände aufgeladen werden kann. Eine weitere Erleichterung für die Besucher: Die Sanitäranlagen auf dem Campinggelände werden ausgebaut und verbessert. Der Ausbau ist unter anderem wegen der vergrößerten Campingfläche auf 200.000 m² möglich. Außerdem gibt es im Ikarus-Village für die "Luxus-Camper" noch mehr Hütten und Zelte. Größer wird nicht nur der Schlaf-, sondern auch der Partybereich. Insgesamt soll es sieben Bühnen geben. Neu ist eine Industriehalle, die der Flughafen zur Verfügung stellt. Weil es in der Vergangenheit immer wieder zu Beeinträchtigungen auf den Straßen gekommen war, haben die Veranstalter von permanent entertainment ein neues Verkehrskonzept erstellt. Durch einen zusätzlichen Eingang am zweiten Campingplatz soll beispielsweise der Verkehr entzerrt werden.
"Freundschaftlich, professionell gutes Miteinander"
Wo viele Menschen aufeinander treffen, kommt es auch häufig zu Auseinandersetzungen. Deshalb arbeiten die Organisatoren "Hand in Hand" mit der Polizei zusammen. Über Jahre habe sich ein "freundschaftlich, professionell gutes Miteinander" entwickelt, so Sebastian Schleich, einer der Veranstalter.
Nachhaltig und unterstützend
Auch wenn das nicht an allen Stellen möglich ist, soll das Ikarus-Festival nachhaltig gestaltet werden. Bei den Bühnen und Hütten wird darauf geachtet, möglichst naturbelassen und ökologisch zu bauen. Zudem wird bei der Getränkeausgabe auf Strohhalme verzichtet und es werden unter anderem kompostierbare Becher verwendet. Außerdem wollen die Veranstalter die Jugendarbeit der beteiligten Feuerwehren, das BRK Unterallgäu sowie das Kinderhospiz-Nikolaus finanziell unterstützen. Personen, die auf der Gästeliste stehen, müssen zehn Euro spenden. Laut Schleich könne ein Betrag im fünfstelligen Bereich zusammenkommen.
Informationen für Anwohner: Tag der offenen Tür
Am Donnerstag vor dem Ikarus-Wochenende können Anwohner, die zum Beispiel selbst nicht auf das Festival gehen, aber gerne mal hinter die Kulissen schauen wollen, am Tag der offenen Tür eine Tour über das Gelände machen. Die Veranstalter wollen ihnen damit das Großereignis in Memmingerberg näher bringen und mögliche Bedenken aus der Welt schaffen. Für den Tag der offenen Tür am Donnerstag, 28. Mai 2020, ist eine Anmeldung im Voraus notwenig. Interessierte können sich dafür per Mail an Lui Alfefeld (lui@permanent-entertainment) richten.
Die Festival-Fakten
- Das erste Ikarus-Festival startete 2014 mit drei Bühnen und insgesamt 14.000 Besuchern.
- In 2020 sollen über 120 Künstler auf insgesamt sieben Bühnen auftreten.
- Außerdem gibt es eine Foodmeile mit 30 Foodständen und 25 Non-Foodständen, fünf Workshops sowie Fahrgeschäfte, Schausteller und Feuerwerk.
- Die Veranstalter streben beim Festival in 2020 etwa 70.000 Gäste an. 2019 lag der Ikarus-Besucherrekord bei über 50.000 Besuchern.
- Sie erwarten etwa 20.000 Besucher am Freitag, 27.000 Gäste am Samstag und 23.000 Besucher am Sonntag.
- Rund 15.000 der Ikarus-Besucher werden in 2020 Campinggäste sein, etwa 3.000 kommen in Pensionen und Hotels unter.
- Aus über 70 Städten werden direkte Bustouren zum Ikarus angeboten.
- Für das Festival werden rund 455.000 m² an Fläche benötigt: 85.000 m² für das Infield, 200.000 m² für die Campingbereiche, und 170.000 m² für Parkplätze.
- Etwa 800 Mitarbeiter sind während des Festivals im Dienst: 50 sind für den Aufbau zuständig, außerdem 250 Techniker, 400 Baarkeeper und 60 Schreiner und Dekorateure.
- Die Produktionskosten sind in 2020 auf etwa vier Millionen Euro gestiegen.