'Bayern-Tour' der Verbraucherzentrale startet in Kempten Telefonaktion der AZ Kempten (sol). Wie ist Fleischqualität zu erkennen? Was steckt hinter den eigenartigen Codes auf den Verpackungen? Unter dem Motto 'Lebensmittelqualität erkennen besser einkaufen' startet die 'Bayern-Tour Ernährung' der bayerischen Verbraucherzentrale in Kempten ein groß angelegtes Programm. Verbraucher können sich beraten lassen, an Kursen und Vorträgen teilnehmen. Zudem finden Schulaktionen statt.
'Der Mensch ist, was er isst', weiß der Volksmund. Nur wie soll der Mensch heute angesichts des Lebensmittel-Großangebotes noch den Durchblick behalten, ob er wirklich isst, was auf den Lebensmittelverpackungen steht und per Werbung versprochen wird?
'Eine schwere Aufgabe', seufzte denn auch Oberbürgermeister Dr. Ulrich Netzer, der bei der Eröffnung der 'Bayern-Tour Ernährung', die noch in zehn weiteren Städten Staion machen wird, einen kleinen 'Einkaufstest' machte. Zwei Schnittbrote in Folie galt es zunächst auf ihre Vollkorninhalte zu erkennen. Mit Haferflocken 'gespickt' und malzbraun glichen sich die Brotsorten wie ein Ei dem anderen. Ja, da half halt bloß ein Blick auf die Verpackung und die verriet: Ein Brot bestand aus 90 Prozent Vollkornmehl, das andere enthielt lediglich vier Prozent dieser Zutat. Ulrike Urban gab als Ernährungsberaterin noch einen Einkaufstipp dazu: 'Wer ganz sicher ein hochwertiges Vollkornbrot möchte, fragt am besten dort nach, wo Brot entsteht: beim Bäcker.'
'Bio' oder nicht 'bio'
Zweiter Test: Zwei rotbackige Äpfel, zum Anbeißen schön, gab es zu testen. 'Welcher ist biologisch gereift?' Diese Frage stellte Marion Breithaupt-Endres, ihres Zeichens Ökotrophologin aus München. 'Wieder so ein schwerer Fall', meinte der OB und entschied sich schließlich für den 'Blasseren' aus dem Apfelduo. Richtig wie ein Blick auf den Beipackzettel zeigte , ein Öko-Boskopapfel aus Deutschland war\'s, sein dunkelroter 'Obstbruder' stammte aus einer Monokultur in Argentinien.
Einen Einkaufskorb voll mit Eierschachteln, Dosenwurst und Essigflaschen galt es auf Lebensmittelqualität zu erkennen und hier sei es gesagt mit ein wenig Hilfe von Beraterin Ulrike Urban schaffte es 'Cheftester' Netzer, der offen zugab, dass er dabei gelernt habe, 'wie schwer es schon bei so wenigen Dingen ist, naturnahe, qualitativ wertvolle Lebensmittel zu erkennen'.
Da hat der Rathauschef sicher den Hausfrauen aus der Seele gesprochen. Deshalb bietet 'Bayern-Tour Ernährung' bis einschließlich 3. Mai kostenlose Ernährungsberatungen über Schlankheitsmittel, Diäten, Vorratshaltung und vieles mehr unter Telefon (08 31) 2 10 39 an. Diese finden in der Vogtstraße 17 (Montag, Mittwoch und Donnerstag jeweils von 10 bis 12 Uhr und 14 bis 17 Uhr) statt.
Und weil bekanntlich Training am besten fit macht, findet am Dienstag, 23. April, und am Dienstag, 30. April, jeweils von 18 bis 20 Uhr ein Ernährungstraining 'Besser einkaufen Durchblick an der Ladentheke' in einem Supermarkt statt (Anmeldung bei der Verbraucherzentrale erforderlich).
Beim Vortrag 'Lebensmittelkennzeichnung ein Geheimnis mit sieben Siegeln?' (Donnerstag, 25. April, um 19.30 Uhr im Beratungsbüro) informiert Ulrike Urban über die verschiedenen Angaben auf den Etiketten, den Strichcode auf den Verpackungen und erklärt, 'wie echte und unechte Öko-Lebensmittel zu unterscheiden sind'. i Die AZ startet zu Ernährungsfragen am Dienstag, 16. April, von 12 bis 13 Uhr eine Leser-Aktion unter (08 31) 2 06-4 35. Expertin Ulrike Urban wird dabei Fragen rund um 'Lebensmittelqualität' beantworten.