Die Tierrechtsorganisation Peta hat im August Anzeige wegen des Fischertags in Memmingen erstattet. Der Vorwurf: Tierquälerei. Der Fischertagsverein verstoße gegen das Tierschutzgesetz. "Angeln ist kein Sport, sondern Tierquälerei. Inzwischen haben das zum Glück viele Leute begriffen, nur in Memmingen tun sie sich damit noch schwer", schreibt Peta auf seiner Webseite zum Thema Fischertag.
Staatsanwaltschaft prüft den Sachverhalt
Der Sachverhalt wurde an die Staatsanwaltschaft Kempten weitergeleitet. "Das Verfahren ist bei uns eingegangen", bestätigte Sebastian Murer, Oberstaatsanwalt und Pressesprecher der Staatsanwaltschaft Kempten, gegenüberall-in.de. Dort werde der Sachverhalt nun geprüft. Anschließend werden bei Bedarf Ermittlungen aufgenommen. Bis es zu einem Ergebnis, einer Abschlussverfügung, kommt, "kann es mehrere Wochen dauern", so Murer. Der Fischertagsverein wollte sich auf Nachfrage vonall-in.dewegen der laufenden Ermittlungen nicht zu der Anzeige äußern.
Immer wieder Kritik am Fischertag
Kritik an der Veranstaltung gibt es schon länger. Tierschützer fordern immer wieder ein Verbot des Fischertags. Grundsätzlich dient die Veranstaltung der Reinigung des Stadtbachs. Das Wasser wird nach dem Ausfischen komplett abgelassen und der Stadtbach gereinigt. In den vergangenen Jahren setzte der Fischertagsverein mehrere Maßnahmen um, um der Kritik entgegenzuwirken. Beispielsweise muss jeder Stadtbachfischer einen staatlichen Fischereischein besitzen oder einen vereinsinternen Fischerkurs besucht haben. Die Forellen sollen zeitnah in separaten Versorgungszelten waidgerecht getötet werden.
Gericht entscheidet: Auch Frauen dürfen am Fischertag teilnehmen
Zuletzt bekam der Fischertag,der das letzte Mal 2019 stattfand, vor allem durch ein Gerichtsurteil im Juli große Aufmerksamkeit. Das Landgericht Memmingenentschied, dass künftig auch Frauen an der Memminger Traditionsveranstaltung teilnehmen dürfen.