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"Ein einmaliges Erlebenis": Jürgen Ziegler (37) über sein Jahr als Memminger Fischerkönig

Tradition

"Ein einmaliges Erlebenis": Jürgen Ziegler (37) über sein Jahr als Memminger Fischerkönig

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    Jürgen Ziegler hat 2018 die schwerste Bachforelle gefangen und wurde zum Fischerkönig gekürt: "Jürgen, der 4., der Waschbär".
    Jürgen Ziegler hat 2018 die schwerste Bachforelle gefangen und wurde zum Fischerkönig gekürt: "Jürgen, der 4., der Waschbär". Foto: Julia Böcken

    1.780 Gramm war sie schwer, die Forelle, die Jürgen Ziegler zum Fischerkönig 2018 gemacht hat: "Jürgen, der 4., der Waschbär". In Memmingen ist es Tradition, in der Woche vor den Schulferien am Samstagfrüh in den Stadtbach zu "jucken" und die Bachforellen auszufischen. Wer die schwerste Forelle fängt, wird für ein Jahr zum Fischerkönig gekürt. Dass Jürgen Ziegler mit seinem Fang den Titel holen würde, war ihm nicht sofort bewusst. "Erst rechnet man natürlich nicht damit, dass es DIE Forelle sein wird. Erst an den Reaktionen der Mitfischer und Zuschauer habe ich gemerkt, dass es doch etwas größeres ist." Der 37-jährige Memminger juckt immer an der gleichen Stelle in den Bach und zwar direkt am Einlass. "Meine Mutter und meine Tochter waren dort nach dem Einsetzen der Fische immer fleißig am Füttern." Das Füttern und das Glück haben dem Familienvater wohl schließlich die Königsforelle beschert. Glück sei beim Ausfischen nämlich wichtiger als Können.  Auch wenn Jürgen Ziegler aus Memmingen kommt, habe er erst viermal am Fischertag teilgenommen. Andere "Ausfischer" sind seit Jahrzehnten dabei und haben es noch nicht auf den Thron geschafft. Die Reaktionen fallen deswegen unterschiedlich aus. "Manche gönnen es mir nicht. Aber die meisten finden, dass ich es ebenso verdient habe, wie alle anderen."  Fischerkönig zu sein, ist für den Memminger "ein einmaliges Erlebnis". Gerüchten nach, genießt der Fischerkönig in der Stadt ein sehr großes Ansehen. "Bei diversen Kneipenbesuchen wird man schon des öfteren eingeladen", schmunzelt Ziegler. Generell gebe es aber um das "Amt" des Fischerkönigs so viele Mythen und Geschichten. "Das soll aber der nächste König selbst herausfinden. Nur so viel: Arbeiten gehen muss man als Fischerkönig trotzdem." Am 20. Juli, wenn die Fischer wieder in den Bach jucken, wird Jürgen Ziegler die Krone abgeben. Dabei wird er mit einem Laib Brot, einem Rettich, einem Riesenschübling und einer Maß Bier durch einen Arschtritt entthront. "Ich gönne jedem den Titel und freue mich jetzt schon für den neuen König, der das alles erleben darf."  Dass Jürgen Ziegler direkt in Folge nochmals die Königsforelle fängt, ist äußerst unwahrscheinlich. "Man weiß ja nie", antwortet er auf die Frage, wie er seine Chancen einschätzt. Aber eigentlich würde er sich den Titel lieber nächstes Jahr, zum großen Wallensteinfest, wünschen.

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