Gemütlich im Wald spazieren gehen und nebenbei noch das Abendessen vorbereiten? Genau das ist der Sinn beim Pilze sammeln. Kein Wunder, dass genau diese Kombination gerade wieder voll im Trend liegt. Als Sammler gilt es so einiges zu beachten, bevor man loszieht. Wir verraten Ihnen, wann und wo Sie die Leckerbissen am besten finden, was man zum Sammeln braucht und wo Vorsicht geboten ist.
Wann ist Pilzzeit?
Die goldenen Herbstmonate September und Oktober gelten als Hauptsaison für Pilze. Theoretisch können Pilze aber über das ganze Jahr gesammelt werden. Da allerdings für Pilze Feuchtigkeit und Wärme ideal zum Wachsen sind, sind die meisten Pilze im Spätsommer und Herbst zur Ernte bereit. Besonders nach ein paar Tagen Regen und milden Temperaturen schießen sie förmlich aus dem Boden. Längere Trockenperioden hingegen mögen die kleinen Waldbewohner überhaupt nicht.
Wo sollte man nach Pilzen Ausschau halten?
Je nach Art müssen Pilzsammler teils verschiedene Orte aufsuchen. Den Steinpilz zum Beispiel trifft man oft in Misch- oder Nadelwäldern an. Der Wiesenchampignon hingegen beschränkt sich, wie der Name schon sagt, auf Wiesen. Grundsätzlich gilt aber: In feuchten und bemoosten Mulden und an Hängen ist die Chance größer als auf ausgetrocknetem Boden. Pilze, die bevorzugt im Wald wachsen, leben zudem vor allem dicht an Baumstämmen oder sogar auf ihnen. Findet man ein Exemplar, sollte man unbedingt die nähere Umgebung untersuchen, weil das Myzel (das unterirdische Zellennetz) der Pilze oft mehrere Fruchtkörper bildet. Es kann sich außerdem lohnen, nach einigen Tagen oder Wochen dieselbe Stelle noch einmal abzusuchen.
Was braucht man zum Sammeln?
Ein Korb, beziehungsweiße ein luftdurchlässiges Gefäß, ist zum Pilzesammeln unerlässlich. Denn dort liegen die Pilze schön luftig und werden nicht zu sehr aufeinander gequetscht. Überhaupt nicht gut geeignet sind Plastiktüten, weil die Pilze darin schnell verderben. Auch ein Messer zum Abschneiden sollte man immer dabei haben. Damit trennt man die Pilze einige Zentimeter über dem Boden mit einem geraden Schnitt ab. Alternativ können sie auch herausgedreht werden. Allerdings sollten Sie auf das Herausreißen verzichten, um das Myzelgeflecht nicht zu beschädigen. Sehr wichtig ist dann noch eine Bestimmungshilfe. Ein gutes Pilzbestimmungsbuch funktioniert dabei genauso gut wie eine App auf dem Smartphone.
Wo ist Vorsicht geboten?
Wer beim Pilze sammeln noch Anfänger ist, sollte anfangs nicht ohne erfahrene Begleitung losziehen. Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) bietet zum Beispiel auch Pilz-Lehrgänge an. Ansonsten lautet die goldene Regel beim Sammeln: Nur wer einen Speisepilz zweifelsfrei erkennt, darf ihn auch essen. Das ist jedoch gar nicht so einfach. Denn fast jeder Speisepilz hat einen giftigen Doppelgänger. Neulinge sollten sich deshalb zuerst auf wenige Arten beschränken. Bei Unsicherheit gilt: Stehen lassen oder einen Experten kontaktieren. Ansonsten sind viele Pilzarten aufgrund starker Rückgange geschützt. Zwar darf man sie für den Eigenbedarf sammeln, es gilt aber eine Richtgröße von 1 bis 2 kg pro Sammler pro Tag. Einige wenige Arten sind auch komplett geschützt. Wichtig: Fühlen Sie sich nach dem Verzehr der Pilze unwohl, sollten Sie sofort eine Arztpraxis oder ein Krankenhaus aufsuchen. Einige Arten können nämlich durchaus tödlich für den Menschen sein. Symptome wie Benommenheit, Schweißausbrüche oder Durchfall können auf eine Pilzvergiftung hindeuten.Pilze sorgen für Hochbetrieb im Wald