Pfingsten 1999. Auch wenn es bereits über elf Jahre zurückliegt, erinnern sich noch viele an das Hochwasser, das damals auch im nördlichen Ostallgäu beträchtliche Schäden verursachte. Nach der Flut wurde im Bereich der Verwaltungsgemeinschaft Buchloe an vielen Stellen geplant, gebaggert und investiert, um den Schutz vor den Wassermassen zu verbessern. Und es wurde unter Federführung der Stadt Buchloe der Hochwasserzweckverband Gennach-Hühnerbach gegründet (siehe Info-Kasten).
In Buchloe selbst wurden in den Jahren nach den heftigen Überschwemmungen der Jahre 1999 und 2001 unter anderem die beschädigten Brücken in der Ludwigstraße durch neue mit höherem Durchfluss ersetzt.
Uferbereich erhöht und befestigt
Der Uferbereich nördlich der Ludwigstraße und im nördlichen Stadtgebiet zwischen den beiden Bahnlinien wurde erhöht und zum Teil neu befestigt. Die Baugebiete im südlichen Lindenberg wurden durch Dämme vor möglichen Fluten geschützt und die Gennach wurde renaturiert. Außerdem wurden im gesamten VG-Gebiet die Flussläufe zum Teil mehrmals umfassend ausgebaggert.
"Die Überflutungen in den Jahren 1999 und 2001 entlang der Gennach und des Hühnerbaches haben gezeigt, dass ein wirksamer Hochwasserschutz nur auf der Grundlage eines fundierten Hochwasserschutzkonzeptes geschaffen werden kann", heißt es in der Haushaltssatzung des Zweckverbandes.
900000 Euro Gesamtkosten
An der Salach vor der Ortschaft Dillishausen direkt neben der Staatsstraße 2035 zwischen Buchloe und Lamerdingen entstand in den vergangenen zwölf Monaten ein Hochwasserrückhaltebecken mit einem Rückhaltevolumen von 50000 Kubikmeter. "Das Becken wird durch den natürlich vorhandenen Talraum und einem darin geschütteten Damm gebildet. Ein als Ökodurchlass ausgebildetes Drosselbauwerk minimiert die Auswirkungen auf die Natur", heißt es im Flyer zum Hochwasserrückhaltebecken Dillishausen.
Die Gesamtkosten des Projektes belaufen sich auf 900000 Euro. 75 Prozent davon werden über Zuschüsse vom Freistaat Bayern und der Europäischer Union gedeckt. Den Rest der Kosten tragen die Mitglieder des Zweckverbandes.
Das Bauwerk ist nur eines von vielen entlang der Gennach und des Hühnerbachs - von Bidingen bis nach Langerringen, die der Zweckverband zielstrebig vorantreibt. Die Zeit drängt nämlich, da das bayerische Umweltministerium Anfang August die Förderrichtlinien geändert hat. Unter anderem wird in Zukunft der Grunderwerb für die Anlagen wie den Damm nicht mehr finanziell unterstützt. Außerdem sinkt der Fördersatz von 75 auf 65 Prozent. Gültig ist das neue Förderrecht ab 31. Dezember 2010. Diese Änderung hat auch Auswirkungen auf die verschiedenen Projekte des Hochwasserzweckverbandes.
Ziel ist es daher, sämtliche Maßnahmen, die derzeit in Planung sind - wie Salabeuren (Gemarkung Osterzell), Blonhofen (Gemarkung Kaltental) und "Indianer" (Gemarkung Bidingen) - noch vorher zu beantragen. Insgesamt knapp 2,4 Millionen Euro investiert der Verband in diesem Jahr in Dämme, Gerinne und Rückhaltebecken im mittleren und nördlichen Ostallgäu.
Die offizielle Übergabe und Segnung des Rückhaltebeckens Dillishausen findet am heutigen Freitag um 15 Uhr statt. Melanie Huml, Staatssekretärin im Umweltministerium, der Europa-Abgeordnete Markus Färber und die stellvertretende Landrätin Angelika Schorer werden Grußworte sprechen.
Das Rückhaltebecken an der Salach bei Dillishausen ist nur eines von vielen Projekten des Hochwasserzweckverbandes Gennach-Hühnerbach. Am heutigen Freitag wird das Bauwerk übergeben und gesegnet. Foto: Mathias Wild