Allgäu | mun | Wanderer wissen es schon seit langem: Im Sommer sind die Almen und Alpen beliebte Ausflugsziele. Oder auf der Tour bietet sich eine bewirtschaftete Alpe geradezu an, um einen Zwischenstopp bei einer Brotzeit und einer Halben Bier einzulegen. 140 Alphütten im Allgäu haben eine Konzession, um Wanderer zu bewirtschaften. Zum Vergleich: Der Deutsche Alpenverein bringt es gerade einmal auf knapp 20 öffentlich zugängliche Hütten in der Region.
Doch in den weitaus meisten Fällen haben die Älpler nur die so genannte 'kleine Konzession'. Will heißen: Sie dürfen Gästen Getränke anbieten und kalte Brotzeiten servieren. Also: Nichts ist es mit der warmen Suppe. Aber: Das Oberallgäuer Landratsamt - sämtliche Alpen mit kleiner Konzession liegen im Oberallgäu - hat jetzt genehmigt, dass auf diesen Alpen neben trockenen Kuchen auch Obstkuchen verkauft werden dürfen. Wegen der oft fehlenden Kühlmöglichkeiten darf es aber keine Sahne- und Cremekuchen geben. Zehn Alpen haben eine so genannte große Konzession - ähnlich wie Gaststätten.
Eine Erleichterung haben die Verantwortlichen im Landratsamt jetzt für die zehn Sennalpen (wo gekäst wird) mit kleiner Konzession beschlossen: 'Dort dürfen künftig Kässpatzen und Käsesalat angeboten werden', schildert Peter Danks, Geschäftsführer des Alpwirtschaftlichen Vereins Allgäu (AVA) in Immenstadt. Möglicherweise werde es für nächstes Jahr eine 'erweiterte Brotzeit-Konzession' geben, berichtet Danks von Gesprächen im Oberallgäuer Landratsamt. Dort hat Landrat Gebhard Kaiser die Alpwirtschaft im Hinblick auf die Konzessionsregelung zur Chefsache gemacht.
Offenes Ohr
Der Landrat und sein zuständiger Mitarbeiter Gottfried Mayrock hätten für die Alpwirtschaft stets viel Verständnis und ein offenes Ohr, so Danks. 'Im Vergleich zu Oberbayern wird im Oberallgäuer Landratsamt ausgesprochen großzügig verfahren', freut sich Danks. Großzügigkeit bedeute aber nicht, dass auf durchaus strenge Lebensmittel-Kontrollen verzichtet werde. 'Alles muss seine Ordnung haben', zeigt Danks Verständnis für die Kontrollen. Auch dürfe die Versorgung der Tiere auf einer Alpe nicht unter der Gästebewirtung leiden.
Zudem fordern Alpwirtschaftlicher Verein und der Landrat die Älpler auf, möglichst nur selbst hergestellte oder in der unmittelbaren Umgebung gekaufte Produkte anzubieten.
Dies ist auch erklärtes Ziel des Vereins Allgäuer Alpgenuss. Der hat inzwischen 40 Mitglieder. Alpgenuss-Alpen dürfen nur selbst produzierte Lebensmittel oder Waren von Partnerbetrieben anbieten. Dazu zählen beispielsweise regionale Käsereien, Bäckereien, Metzger und Brauereien. Der Verein Allgäuer Alpgenuss ist neben Mammut als Hauptsponsor auch offizieller Partner unserer Sommeraktion 'Auf die Alpen, fertig, los' mit großem Gewinnspiel.
Im Internet: www.all-in.de/aufdiealpen