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Biergärten und Gaststätten wieder offen: Das sagen Allgäuer Gastwirte

Corona-Krise

Biergärten und Gaststätten wieder offen: Das sagen Allgäuer Gastwirte

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    Gasthaus mit Biergarten "Grüner Kranz" in Memmingen
    Gasthaus mit Biergarten "Grüner Kranz" in Memmingen Foto: David Yeow

    Die Corona-Krise macht nicht nur dem Einzelhandel zu schaffen - besonders unter den Einschränkungen leiden auch die Gaststätten. Wochenlang gab es kaum oder teilweise gar keine Umsätze - die Kosten mussten aber trotzdem bezahlt werden. Am Montag vergangener Woche wurde - zumindest im Außenbereich - die Bewirtung von Gästen wieder erlaubt. Allerdings unter strengen Vorschriften. Ab dieser Woche ist auch Innenbewirtung wieder gestattet - mit noch strengeren Vorschriften.

    "Dass wir unseren Biergarten aufmachen konnten, hat uns schonmal sehr geholfen", sagt Jürgen Hinterberger von der Dorfgaststätte "Zum Wolpertinger" im Ostallgäuer Friesenried. Gemeinsam mit seiner Frau Romana hat er 2017

    , mit viel Eigenleistung und mit großer Unterstützung der Dorfgemeinschaft. Bereits vor der Corona-Krise haben viele

    . Wie viele am Ende übrig bleiben: Niemand weiß es. Auch der "Wolpertinger" wird jetzt Zeit und Unterstützung brauchen, um sich von der Krise zu erholen.

    "Außer Haus"-Service hätte noch mehr Verluste bedeutet

    "Ein Außer-Haus-Service kam für uns nicht in Frage", so Hinterberger. In der Stadt sei das sicherlich anders. Aber auf dem Dorf, bei maximal fünf Essen pro Tag, "wären die Stromkosten bereits höher gewesen als der Gewinn". Der Herd muss schließlich trotzdem voll durchlaufen, zuzüglich vieler weiterer Nebenkosten. Heißt: "Außer Haus" hätte noch mehr Verlust bedeutet, als die Corona-Krise ohnehin schon verursacht hat. Auch das haben Dorfgaststätten gemeinsam: Kostendeckung setzt ein gut besuchtes Restaurant voraus.

    "Zum Glück mit einem großen Biergarten gesegnet"

    Die Biergarten-Öffnung in der vergangenen Woche lief im "Wolpertinger" gut an. Viele Gäste seien zwar verunsichert gewesen, man habe die Regeln oft erklären müssen, aber alles in allem hätten sich die Menschen gefreut, wieder draußen zu sitzen, das Bier in der Sonne zu genießen. Jetzt geht es also auch drinnen wieder los. Reservierungen hat der "Wolpertinger" noch keine, auch das wohl eine Folge der Verunsicherung bei den Gästen. Die Corona-Regeln besagen, dass Gaststätten nur die Hälfte der Tische besetzen dürfen. Ob sich das halbvolle Restaurant rechnet, muss man sehen. Jürgen und Romana Hinterberger hoffen auf gutes Wetter, damit vor allem der große Biergarten weiterhin gut läuft.

    "Grüner Kranz" in Memmingen: ein Drittel weniger Gäste im Biergarten

    Manuela Humbs vom Grünen Kranz in Memmingen musste in ihrem Biergarten die Anzahl der Tische deutlich reduzieren. 25 Personen kann sie in dem kleinen Biergarten derzeit bewirten - rund ein Drittel weniger Gäste als üblich. Entsprechend ist auch der Umsatz in der ersten Woche der Corona-Lockerungen für Gaststätten ausgefallen. "Wir sind trotzdem zufrieden, auch wenn das Wetter am Samstag und Sonntag leider schlecht war", sagt die erfahrene Wirtin. 

    Aussichten: gemischte Gefühle

    Die Umsetzung der Hygiene-Regeln habe gut geklappt, so Humbs weiter: "Unsere Gäste haben sich vorbildlich an die Vorgaben gehalten." Die Aussichten für den Rest der Saison bewertet die Memmingerin mit eher gemischten Gefühlen: "Reinholen können wir die Umsatzeinbußen nicht mehr. Deswegen haben wir beschlossen, alle Investitionen in das kommende Jahr zu verschieben."

    Den Innenbereich des "Grünen Kranz" in Memmingen kann Manuela Humbs trotz Lockerungen zunächst nicht wieder öffnen. "Wir haben hier zu wenig Platz, um die gesetzlichen Vorgaben erfüllen zu können.“

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