Die Regierung von Schwaben hat ab sofort Beobachtungsflüge für Nordschwaben angeordnet. Grund ist die akute Waldbrandgefahr im Bezirk. Geflogen wird nach Angaben der Regierung über bewaldeten Flächen im Bereich der Landkreise Donau-Ries, Augsburg, Aichach-Friedberg, Dillingen a. d. Donau, Günzburg und Neu-Ulm. Noch ist die Situation im Allgäu nicht so dramatisch. "Die Waldbrandgefahr nimmt aber mit jedem heißen Tag zu", warnt Stephan Kleiner, Stellvertreter und Bereichsleiter Forsten am AELF Kaufbeuren. Hier die Übersicht für die jeweiligen Landkreise.
Oberallgäu und Lindau
"Die Waldbrandgefahr ist momentan gering", meint Dr. Ulrich Sauter vom AELF Kempten. Sauter ist zuständig für die Regionen Oberallgäu und Lindau. Demnach habe es diesen Sommer im Allgäu viele Niederschläge und nachts Tau gegeben. "Wir haben heuer einen Allgäuer Sommer wie er früher einmal war", so Sauter. Darum seien die Oberböden in seinem Zuständigkeitsbereich trotz der Wärme der letzten Tage nicht ausgetrocknet, sondern feucht. Außerdem habe es auch während wärmeren Tagen immer wieder geregnet.
Unterallgäu
Noch sei die Situation im Unterallgäu nicht so dramatisch wie in Nordschwaben, meint Rainer Nützel vom AELF Mindelheim. Allerdings könne sich die Lage in den nächsten Tagen noch verschärfen. Als "Vorteil" bezeichnet Nützel das Gewitter, das am Dienstag über das Unterallgäu hinwegzog und Regen brachte. Laut Nützel geht die höchste Waldbrandgefahr von trockenen Gräsern aus. Noch gebe es im Unterallgäu keine "komplette Trockenheit", die Gräser seien noch "halbwegs feucht."
Ostallgäu
Zur Vorsicht rät Stephan Kleiner vom AELF Kaufbeuren. Obwohl es im Allgäu, abgesehen vom April, vermehrt Niederschläge gegeben habe, gebe es Grund zur Sorge. Denn laut Kleiner sind die Oberböden an einigen Stellen in den Ostallgäuer Wäldern "schon wieder verdammt trocken." Er appelliert daher an alle, sich umsichtig in den Wäldern zu verhalten.
Waldbrandgefahr: Das gilt es zu beachten
- Kein Rauchen, offenes Feuer (z.B. Grillen, Abbrennen von Schnittgut), offenes Licht (Fackeln, Laternen) in Wäldern oder auf Wiesen.
- Bitte niemals Zigarettenkippen aus dem Auto- oder Zugfenster werfen.
- Zufahrten zu Wäldern, Baggerseen, Ausflugsbgebieten usw. (das können auch Feldwege sein) müssen für Löschfahrzeuge Tag und Nacht freigehalten werden.
- Das Fahren oder Parken auf Waldwegen ist zu unterlassen, heiße Auspuffrohre oder Katalysatoren könnten das Gras in Brand setzen.
- Bitte werfen Sie keine Abfälle in die Natur. Es ist zwar selten, aber Scherben können durchaus wie Brenngläser wirken.
- Viele Brände lassen sich durch rasches Eingreifen schon im Anfangsstadium löschen. Deshalb bitte immer sofort die Feuerwehr (Notruf 112) alarmieren – auch wenn es sich noch um ein vermeintlich kleines Feuer oder Rauchentwicklung handelt.
- Versuchen Sie den Brandort bei einer Meldung an eine Rettungs- und Feuerwehrleitstelle so präzise wie möglich anzugeben.
- Bleiben Sie nach einen Notruf vor Ort und weisen Sie anrückenden Feuerwehren von den Zufahrtsstraßen den Weg zur Brandstelle.
Viel Sonne aber auch Gewitter am Wochenende im Allgäu