Am Dienstag hat das bayerische Kabinett beschlossen, die alten Schutzzonen am Riedberger Horn wiederherzustellen und das Naturschutzgebiet im Allgäu in die höchste Schutzzone zu überführen. Der Streit um die geplante Skischaukel hat letztendlich zu diesem Beschluss geführt. Die Genehmigung einer neuen Lifttrasse und erweiterter Pisten wurde 2018 entgegen aller Naturschutzziele und ungeachtet der Suche nach einer gemeinsamen Kompromisslösung erteilt. Als Horst Seehofer noch Bayerischer Ministerpräsident war, hat er den Alpenplan so verändert, dass ein neuer Skilift am Riedberger Horn möglich gewesen wäre. Sein Ziel war es, eine Skischaukel zu bauen, die die Skigebieten der Gemeinden Balderschwang und Obermaiselstein miteinander verbindet. Im März 2018 trat die umstrittene Änderung am Alpenplan in Kraft, welche die Skischaukel am Riedberger Horn ermöglichen sollte. Umweltverbände hatten aber gegen die Alpenplan-Änderung geklagt und dabei mit einem Gutachten argumentiert, dass die Hänge abrutschen könnten. Seehofer hat heftige Proteste ausgelöst. Markus Söder hat das Projekt schließlich im Landtagswahlkampf einkassiert und zusammen mit den Kommunen den Verzicht auf den Skilift verkündet. Der am Dienstag getroffene Beschluss sei laut BUND Naturschutz ein wichtiger Schritt, den Natur- und Artenschutz am Riedberger Horn wiederherzustellen. 80 Hektar, die damals aus der höchsten Schutzzone herausgelöst worden waren, werden nun wieder dort eingruppiert. Bergbahnen oder Skiabfahrten sind hier nicht zulässig. „Die Bewahrung dieses einzigartigen Naturraums ist ein großer Erfolg für Natur und Artenvielfalt und der bayerischen Naturschutzverbände, die sich jahrelang gegen den Pistenbau gewehrt haben“, freut sich Richard Mergner, Landesvorsitzender des BUND Naturschutz.
Naturschutz: Bayerisches Kabinett macht Alpenplan-Änderung am Riedberger Horn rückgängig
