Das Hochwasser im Allgäu Anfang Juni 2024 und die vielen Regentage hinterlassen ihre Spuren: Am Mittwochmorgen, 26. Juni, riet das Landratsamt Unterallgäu auf Anfrage unserer Redaktion noch immer davon ab, in den meisten Unterallgäuer Seen zu baden. Am frühen Abend dann die teilweise Entwarnung: In zehn Seen ist die Wasserqualität wieder in Ordnung.
In welchen Seen im Unterallgäu kann man wieder baden?
Wie die Untersuchung von Wasserproben ergeben hat, kann in diesen zehn Gewässern seit 2. Juni 2024 wieder bedenkenlos gebadet werden:
- Attenhausener Weiher
- Bürgle-Weiher
- Buxheimer Weiher
- Hollweiher Kirchheim
- Kaiserweiher Bronnen
- Lohhofer Weiher
- Nordsee Mindelheim
- Pfaffenhausener Weiher
- Schnerzhofer Weiher
- Schachenweiher
- Bad Clevers
Vemehrt Ausschläge bei Badegästen nach dem Schwimmen im Bad Clevers
Wie das Landratsamt Unterallgäu am Dienstagnachmittag mitteilte kam es bei Badegästen des Bad Grönenbacher Bad Clevers nach der Aufhebung des Badeverbots vermehrt zu einer sogenannten Badedermatitis. Dieser juckende Hautausschlag ist laut Gesundheitsamt zwar unangenehm, jedoch nicht gefährlich. Die Behörde versichert: "Es besteht kein Badeverbot".
Das Auftreten der Ausschläge spreche dafür, "dass sich sogenannte Zerkarien im See befinden, auf die das Wasser bei den regelmäßigen Beprobungen nicht untersucht wird", schreibt das Landratsamt. Zerkarien seien für den Menschen ungefährlich und kommen in vielen Seen vor, in denen Wasservögel leben. Zudem gibt das Amt Tipps, um einer Badedermatitis vorzubeugen:
- Vermeiden Sie längere Aufenthalte im flachen Wasser.
- Meiden Sie Bereiche mit vielen Wasserpflanzen.
- In den frühen Morgenstunden halten sich vermehrt freischwimmende und damit infektiöse Zerkarien im Wasser auf. Baden Sie möglichst nicht am Morgen.
- Schwimmen Sie bevorzugt in tieferen oder leicht strömenden Bereichen.
- Wechseln Sie nach dem Schwimmen die Badekleidung.
- Trocknen Sie sich nach dem Baden gut ab, denn Zerkarien trocknen schnell aus.
- Gegebenenfalls können Sie mit einer Quallenschutzlotion vorbeugen.
- Halten Sie sich von Enten und anderen Wasservögeln fern.
- Füttern Sie keine Wasservögel.
In diesen Seen sollte noch nicht gebadet werden
Wegen Blaualgen sollte aktuell weiterhin darauf verzichtet werden, im Rothdachweiher in Babenhausen und im Baggersee in Woringen zu baden.
Achtung: Blaualgen im Rothdachweiher bei Babenhausen
Im Rothdachweiher bei Babenhausen wurden Blaualgen gefunden. "Diese können für den Menschen und auch Tiere schädigende Substanzen in das Wasser abgeben. Krankheitserscheinungen können zum Beispiel im Bereich des Magen-Darm-Traktes, der Haut und des Atmungsapparats auftreten", schreibt das Landratsamt auf seiner Website.
Es ist nicht der erste Blaualgen-Fall in diesem Jahr: Auch am Alpsee bei Immenstadt haben grüne Schlieren für Aufruhr gesorgt. Mittlerweile ist das Badeverbot am Großen Alpsee wieder aufgehoben. Schwimmer müssen aber trotzdem aufpassen.
Was sind Blaualgen und wie gefährlich sind sie für Menschen?
Auch am Rothdachweiher sind Blaualgen per se nichts Ungewöhnliches: Im August 2023 gab es wegen der Wasserpflanzen immer wieder ein Badeverbot, das knapp eine Woche lang galt. Im Waldsee bei Lindenberg im Westallgäu wurden im November Blaualgen gefunden.
Doch was sind Blaualgen - und wie gefährlich sind sie für Menschen? Antworten auf diese und weitere Fragen lesen Sie hier.