Das letzte Jahr war erfreulich aus Sicht der Bundesagentur für Arbeit: Im Bezirk Kempten-Memmingen (bayerisches Allgäu) lag die Arbeitslosenquote im Schnitt bei 2,5 Prozent. Weniger erfreulich, aber saisonbedingt üblich ist der Anstieg im Januar auf 2,9 Prozent, ein Anstieg um 0,3 Prozentpunkte im Vergleich zum Vormonat. Der Winter hat damit den Allgäuer Arbeitsmarkt fest im Griff.
Allgäu hat vergleichsweise niedrige Arbeitslosenquote
Bundesweit betrachtet ist die Arbeitslosenquote im bayerischen Allgäu mit 2,9 Prozent vergleichsweise niedrig: Deutschland hat derzeit eine Arbeitslosenquote von 5,7 Prozent. Für Bayern meldet die Bundesagentur für Arbeit im Januar 3,6 Prozent. Wie üblich, ist ist die Arbeitslosenquote in den kreisfreien Städten im Allgäu höher als in den Landkreisen. Schlusslicht bleibt derzeit Kaufbeuren mit einer Arbeitslosenquote von 4,4 Prozent, die wenigsten Arbeitslosen finden sich im Landkreis Unterallgäu mit 2,3 Prozent.
Allgäuer Arbeitslosenquoten im Januar 2023 im Vergleich
- Bayerisches Allgäu gesamt: 2,9 Prozent (Vorjahr: 2,7)
- Landkreis Unterallgäu: 2,3 Prozent (Vorjahr: 2,3)
- Landkreis Lindau: 2,8 Prozent (Vorjahr: 2,9)
- Landkreis Oberallgäu: 2,6 Prozent (Vorjahr: 2,3)
- Landkreis Ostallgäu: 2,7 Prozent (Vorjahr: 2,6)
- Stadt Kempten: 3,6 Prozent (Vorjahr: 3,5)
- Stadt Memmingen: 3,8 Prozent (Vorjahr: 3,3)
- Stadt Kaufbeuren: 4,4 Prozent (Vorjahr: 4,1)
Saisonpause in witterungsabhängigen Branchen
Insgesamt 11.271 Menschen im bayerischen Allgäu waren im Januar bei der Agentur für Arbeit und den Jobcentern arbeitslos gemeldet. "Dieser Anstieg kommt nicht überraschend", erklärt Maria Amtmann, Leiterin der Agentur für Arbeit Kempten-Memmingen. "Wie schon im November und Dezember gehen immer mehr Betriebe mit witterungsabhängigen Tätigkeiten in eine erzwungene Saisonpause und stellen Mitarbeitende vorübergehend aus." Auch ein relevanter Faktor: Das Auslaufen von befristeten Arbeitsverträgen zum Jahresende. Positives hat hier der für die Wirtschaft eigentlich negative bei den Allgäuer Unternehmen herrschende Fachkräftemangel. Er "lässt uns hoffen, dass die meisten arbeitslos gemeldeten Personen kurzfristig wieder in Arbeit einmünden werden", so Amtmann.
Gute Zeit für Qualifizierungen
Die Agenturchefin wirbt dafür, die Angebote für Qualifizierungen zu nutzen: "Derzeit sind die Chancen, mit einer passgenauen Qualifizierung oder sogar Umschulung einen krisenfesten und gutbezahlten Arbeitsplatz zu erhalten, besonders hoch."