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400 Feuerwehrler im Dauereinsatz

Westallgäu

400 Feuerwehrler im Dauereinsatz

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    400 Feuerwehrler im Dauereinsatz
    400 Feuerwehrler im Dauereinsatz Foto: brigitte waltl-jensen

    Starke Niederschläge haben gestern Mittag in weiten Teilen des Landkreises für Hochwasser gesorgt. Fast alle Feuerwehren zwischen Maierhöfen und Nonnenhorn waren im Einsatz. Menschen kamen allerdings nicht zu Schaden. "Wir sind noch einmal mit einem blauen Auge davon gekommen", so die Einschätzung von Kreisbrandrat Friedhold Schneider.

    Die ersten Notrufe gingen kurz vor Mittag bei der Leitstelle in Kempten ein. Dann ging es Schlag auf Schlag. Rund 250 Notrufe wurden bis zum Nachmittag abgesetzt. Der Schwerpunkt war dabei Lindau. Unter anderem die Ach, gerade erst im Rahmen des Hochwasserschutzes mit hohem Aufwand ausgebaut, trat über die Ufer. Häuserzeilen waren ohne Strom. 20 bis 30 Bürger verließen ihre Wohnungen und kamen bei Freunden unter, schildert Kreisbrandrat Friedhold Schneider.

    In Weißensberg baute die Wehr eine mobile Einsatzzentrale auf, um die Arbeiten zu koordinieren. Mit Tausenden Sandsäcken versuchten Feuerwehr und Technisches Hilfswerk aus Lindenberg und Lindau Wohnhäuser und Gewerbebetriebe vor den Wassermassen zu schützen. Weil das Material in der Inselstadt ausging, wurden nach und nach praktisch alle Feuerwehren im Landkreis alarmiert.

    Bis aus Maierhöfen wurden Sandsäcke in die Inselstadt geliefert. Insgesamt 7000 Stück, schätzt Schneider, kamen so per Feuerwehr-LKW an den Bodensee. Über 400 Feuerwehrler waren schließlich im Einsatz. In Weiler füllten sie in stundenlanger Handarbeit weitere Säcke mit Sand. 16 Tonnen wurden davon angefordert.

    Betroffen vom Hochwasser war aber nicht nur Lindau. In Scheffau wurde die Wehr nach Neuhaus gerufen. Dort überflutete der Kesselbach die Straße. Sie musste gesperrt werden. Vollgelaufene Keller pumpten die Wehrler unter anderem in Lindenau, Hergensweiler, Heimenkirch-Mapprechts und Böserscheidegg leer. In Sigmarszell standen Bauhof und Festhalle unter Wasser. Dort und an anderen Orten bauten die Wehrler Dämme aus Sandsäcken auf, um bedrohte Gebäude zu sichern.

    In Lindenberg lief Wasser in den Wohntrakt "An der Säge". Der dortige Spielplatz verwandelte sich in einen See. Nur wenige Zentimeter fehlten, und das Wasser vom Moosbach wäre auch in die Wohnungen gelaufen. Die Wehrler pumpten die Keller leer und legten zusammen mit dem THW Sandsäcke an das Bachufer. Zum Auspumpen eines Kellers wurde die Wehr anschliessend in ein Haus am Brunnenbühl gerufen. (kr, pem).

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