Vor dem Sonthofer Amtsgericht stehen acht Menschen im Kreis, die sich aus betroffenen Gesichtern anschauen. 30.000 Euro muss ein 29-jähriger Oberallgäuer Geldbuße zahlen, und es ist ihm anzusehen, dass er nicht weiß, woher er die nehmen soll. Für den jungen Mann, der im Winter als Mechaniker und im Sommer als Hirte auf einer Alpe arbeitet, ist das eine enorme Summe. Sein Vergehen: Er hat ein 200 Jahre altes Bauernhaus, das unter Denkmalschutz steht, für seine Familie umgebaut und dabei gegen die Auflagen der Behörden verstoßen. Vorsatz sei das nicht gewesen, sagt sein Verteidiger. Doch das glaubt Richter Christian Roch nicht. „Ehemalige Nagelschmiede, zweigeschossiger, teilweise verputzter und verschindelter Bruchsteinbau mit Flachsatteldach, erste Hälfte 19. Jahrhundert.“ So steht das Gebäude in der Liste der Baudenkmäler von Sonthofen. Vom Inneren des Hauses ist keine Rede. Dennoch spielt es in der Verhandlung eine entscheidende Rolle.
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