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Zwei klare Bekenntnisse zum beheizten Freibad in Rettenberg und Fischen

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Zwei klare Bekenntnisse zum beheizten Freibad in Rettenberg und Fischen

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    Zwei klare Bekenntnisse zum beheizten Freibad in Rettenberg und Fischen
    Zwei klare Bekenntnisse zum beheizten Freibad in Rettenberg und Fischen Foto: charly hã¶pfl

    Immenstadt diskutiert, ob und wie es sein beheiztes Freibad am Kleinen Alpsee weiter öffnen kann. Und auch die Kreisstadt Sonthofen hat sich damit beschäftigt, ob sie sich das beheizte Freibad in Altstädten weiterhin leisten kann. In den wesentlich kleineren Orten Rettenberg und Fischen zum Beispiel ist das kein Thema. Sie sperren ihre Bäder auf, halten sie instand und tragen das Defizit ohne große Diskussion.

    Für Rettenbergs Bürgermeister Oliver Kunz ist es wichtig, das beheizte Freibad trotz des wirtschaftlichen Defizits zu erhalten. "Für eine Gemeinde wie uns ist so ein Bad eigentlich nicht tragbar. Allerdings möchten wir als Tourismusort eine gewisse Infrastruktur aufrechterhalten", sagt Kunz. Die Erfahrung zeige, dass das Freibad in den Sommermonaten besonders von Müttern mit Kindern rege genutzt werde und auch Einheimische aus anderen Gemeinden nach Rettenberg kämen. Und da es in Rettenberg sonst keine großen Freizeitanlagen gibt, "würden wir uns keinen Gefallen tun, wenn wir das Freibad schließen", ist sich Kunz sicher.

    Neuer Betreiber

    In Rettenberg tut sich in diesem Sommer einiges: Wo es früher einmal außer Eis und Gummibärchen höchstens eine Tüte Pommes gab, kann man heute vom Kuchenbüffet wählen oder sogar täglich wechselnde Mittagsgerichte verspeisen: Der neue Pächter Klaus Müller, der das Bad samt Minigolfplatz und kleinem Café seit wenigen Wochen betreibt, hat sich viele Gedanken gemacht, wie er künftig seine Gäste zufriedenstellen kann. "Nicht nur Urlauber, auch die Einheimischen sollen sich hier wohlfühlen", sagt Müller. Sein Konzept sieht vor, dass das Café am Freibad ganzjährig und täglich geöffnet hat - auch bei Regen. Wird es frisch, sorgen Heizpilze für die nötige Wärme.

    Nächste Woche macht das Freibad auf, und auch dafür haben die Müllers neue Ideen: Von zehn bis elf Uhr gibt es Aqua-Training für jedermann, dienstags ist Spielenachmittag für Kinder.

    Fischens Bürgermeister Edgar Rölz zum Beispiel sieht im Erhalt des Freibads "touristische Relevanz" und hält es für sinnvoll, dass neben Naturbädern auch beheizte Freibäder Gästen und Einheimischen zur Verfügung stehen. Das Bad sei zwar ein "klares Defizitgeschäft", sagt Rölz, aber immerhin sei die Einnahmesituation in den vergangenen Jahren konstant geblieben und man habe es zum Beispiel geschafft, durch Warmwasseraufbereitung 10 bis 15 Prozent des Energiebedarfs einzusparen.

    Auch müsse man manchmal eben Kompromisse eingehen, etwa wenn wie im vergangenen Jahr Anfang September die Nächte schon sehr kalt sind und die Beckentemperatur nur mit hohem Aufwand gehalten werden kann. "Dann ist das Bad eben zu", so der Bürgermeister. Rölz vergleicht den Betrieb des beheizten Freibads mit der Präparation von Langlaufloipen: Das sei auch ein defizitäres Geschäft, aber eben Teil des Angebots, das eine Gemeinde Touristen und Einheimischen zur Verfügung stellt. Das Fischinger Freibad soll also noch lange erhalten bleiben - immerhin wurden in den vergangenen Jahren große Summen investiert, etwa in die Sanitäranlagen und Becken.

    Der Sonthofer Stadtrat hat sich dazu durchgerungen, das Altstädter Bad als ein beheiztes Kombibad zu sanieren. Wegen dieser Arbeiten ist es aber voraussichtlich die ganze Sommersaison geschlossen, teilt die Stadtverwaltung mit. Wie es mit Immenstadts Freibad am Kleinen Alpsee weitergeht, ist aber ungewiss. Die Stadt verhandelt mit einem externen Anbieter, der es unter Umständen betreiben möchte. Bürgermeister Armin Schaupp würde es aus Kostengründen am liebsten schließen und nur noch öffentliche Badeplätze wie am Rottachsee bereitstellen. Dennoch soll es heute in die Saison starten.

    Das Wasser im Fischinger Freibad ist angenehm temperiert. So können Kinder und Erwachsene auch darin planschen, wenn das Wetter zwischendurch einmal kühl ist. Archivfoto: Charly Höpfl

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