'Der Impuls für den Austausch kam von einer Deutschlehrerin in Frankreich', erzählt Françoise Gribonval von Robakowski. Sie ist die Organisatorin der Städtepartnerschaft Immenstadt-Lillebonne. Nun sind zwei Schüler aus der Stadt in der Normandie zu einem sechswöchigen Sprachunterricht nach Immenstadt gekommen. 'Ich war schon dreimal in Immenstadt. Aber bisher immer nur für elf Tage', berichtet Ophélie Cottrez halb auf Deutsch, halb auf Französisch. Deshalb wollte sie mal für einen längeren Aufenthalt ins Oberallgäu fahren. Die 14-Jährige wohnt bei Annabel Weegen, die in die 9. Klasse des Gymnasiums geht.
Der andere Austauschschüler Antoine Debreux will vor allem seine deutschen Sprachkenntnisse verbessern: 'Ich will die schwere Sprache weiterlernen.' Der 14-Jährige wohnt bei Jonas Stadler aus der 9. Klasse der Realschule.
Unterstützt wird der Austausch vom Deutsch-Französischen Jugendwerk und von der Académie Rouen. Auf Immenstädter Seite kümmern sich Roland Graef als Französisch-Lehrer am Gymnasium und Cigdem Bayram als SprachenLehrerin an der Realschule um die beiden Austauschschüler. Ihre Freizeit verbringen sie gemeinsam mit den Gastfamilien. Von Allgäuer Speisen haben sie bereits gekostet. 'Leberkäse und Kässpatzen sind sehr lecker', versichert Ophélie.
Unterschiede im Schulwesen
Im Schulwesen gibt es schon einige Unterschiede zwischen Deutschland und Frankreich. 'Bei uns haben wir Ganztagsunterricht. Auch die Schulstunden sind bei uns länger.' Das deutsche System gefällt ihnen indes besser, wegen der Freizeit am Nachmittag. 'Die Deutschen sind sehr umweltbewusst', ist den beiden schon aufgefallen.
'Die Menschen trennen den Müll', hat Antoine festgestellt.
'In den sechs Wochen im Allgäu kann sich eine intensivere Freundschaft entwickeln als nur bei einem Kurzaufenthalt', glauben die Jugendlichen.
Beide wollen beim nächsten regulären Schüleraustausch zwischen Immenstadt und Lillebonne im April 2012 wieder dabei sein. Und ihre Gastgeber Annabel und Jonas werden umgekehrt nach Frankreich reisen, vom 14. Januar bis 18. Februar 2012.