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Zen-Meister und Benediktiner Willigis Jäger spricht im vollen Kornhaus in Kempten

Spiritualität

Zen-Meister und Benediktiner Willigis Jäger spricht im vollen Kornhaus in Kempten

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    Zen-Meister und Benediktiner Willigis Jäger spricht im vollen Kornhaus in Kempten
    Zen-Meister und Benediktiner Willigis Jäger spricht im vollen Kornhaus in Kempten Foto: markus noichl

    Komplett gefüllt war das Kornhaus, als Willigis Jäger dort Dienstagnacht über mystische Erfahrung sprach. Das freute natürlich auch die Mitglieder der Meditationsgruppe Bad Grönenbach, die den spirituellen Pionier nach Kempten geholt hatte. 'Man sieht: Die Menschen sind auf der Suche.'

    Mit Sätzen wie diesen wurde registriert, dass man inzwischen auch mit einem Thema wie "Liebe - Urgrund unseres Menschseins" Säle füllen kann. Als Zenmeister und Benediktiner verkörpert Jäger den Brückenschlag zwischen östlicher und westlicher Weisheit. Wie präsent der 87-Jährige vor seinen Zuhörern steht und den Saal zu einer Gemeinschaft formt, ist ein Erlebnis. Von zwei Linien des Zen-Buddhismus ist Jäger inzwischen als Meister und Lehrer autorisiert. Mit Weggefährten gründete er den 'Benediktushof – Zentrum für spirituelle Wege'. In diesem Gut in Unterfranken wird nun Spiritualität in seinem Geist gelehrt und gelebt. Dass er die Menschheit an der Schwelle zu einer überkonfessionellen geistigen Entwicklung sieht, betont Jäger in seinem Vortrag immer wieder. Die Amtskirche, genauer gesagt die damals von Kardinal Ratzinger geleitete Glaubenskongregation, versuchte den Mönch schon früh mundtot zu machen. Benediktiner ist Jäger aber bis heute geblieben.

    Das Ich zurücknehmen

    Nach seinem Vortrag beantwortet Jäger Fragen, die die Zuhörer während der Pause aufschreiben konnten. Anschließend vermittelt er in einer geführten Meditation einen Eindruck von der Welt im Inneren. 'Das Ich zurücknehmen, aus dem Ego-Tunnel herauskommen, hinter die Grenzen des Intellekts schauen, das wahre Sein finden, das Bewusstsein' – mit Formulierungen wie diesen skizziert Jäger, wohin für ihn die Reise geht. Aber auch neueste wissenschaftliche Erkenntnisse und Studien – etwa zu den positiven Wirkungen der Meditation – hat Jäger parat.

    Nicht nur spirituelle, sondern auch recht konkrete Fragen werden nach der Pause gestellt. Zum Beispiel, wie er zum Fleisch essen stehe. Es sei an der Zeit, dass diese Phase der Menschheit zu Ende gehe, antwortet Jäger. Auch wenn es für unsere Vorfahren nicht anders gegangen sei: Heutzutage sei diese Energieverschwendung nicht mehr zu verantworten. Gegen Hunger in der Welt und Tierleid könne man als Vegetarier aktiv etwas tun. 'Und wenn Sie?s eine Zeit gemieden haben, wird Ihnen Fleisch gar nicht mehr schmecken.'

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