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Wohnen und Arbeiten zusammenbringen

Dorfentwicklung

Wohnen und Arbeiten zusammenbringen

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    Wohnen und Arbeiten zusammenbringen
    Wohnen und Arbeiten zusammenbringen Foto: armin schmid

    Früher war der Ortskern der kulturelle Mittelpunkt eines Dorfes. Heutzutage gibt es in den Ortsinnenbereichen immer mehr leerstehende Häuser und Gehöfte. "Eine Siedlung aus den 1950er Jahren gleicht heute einem städtebaulichen Altenheim", sagte Regierungsbaumeister und Architekt Bernhard Landbrecht bei einer Gemeinschaftsveranstaltung des Bund Naturschutz (BN), Ortsgruppe Erkheim/Günztal, und der Unabhängigen Liste Erkheim zum Thema "Innenentwicklung vor Außenentwicklung".

    Joachim Stiba, Vorsitzender der BN-Ortsgruppe, berichtete, dass es auch in Erkheim eine Reihe leerstehender Häuser beziehungsweise Brachflächen ohne konkrete Nutzung im Ortskern gebe. Darüber hinaus werde immer noch günstiges Bauland auf der grünen Wiese geschaffen. Der Ortskern habe an Funktion und Bedeutung als Ortsmittelpunkt eingebüßt.

    Stiba vertrat die Ansicht, dass Neubaugebiete aufgrund der demografischen Entwicklung bereits teilweise schrumpfen würden. Um dem entgegen zu wirken, seien Veränderungen notwendig. Diese seien aber gerade bei älteren Menschen oft gar nicht gewünscht. Er sagte, dass er das Interesse an einer Bestandsaufnahme der Leerstände und des baulichen Zustands der Gebäude bei der Bevölkerung als eher gering einschätze. Zudem zeige sich immer wieder, dass teilweise Armut vorherrsche und das Geld für notwendige Sanierungen oftmals fehle.

    Nachhaltig und Ressourcen schonend

    Regierungsbaumeister Landbrecht erläuterte, dass der Flächenverbrauch in Bayern pro Tag im Bereich von 16 Hektar liege. Darunter seien mindestens zur Hälfte Siedlungsflächen. Er sprach sich deshalb für eine nachhaltige und Ressourcen schonende Innentwicklung aus. >, sagte der Städteplaner aus München mit Blick auf leer stehende Bauernhäuser. Es werde deshalb in den seltensten Fällen möglich sein, die bestehende Bausubstanz zu erhalten.

    Der Architekt vertrat die Ansicht, dass man für eine sinnvolle Umnutzung auch Neubauelemente braucht. >, betonte er. Nur so könne eine sinnvolle und neue Nutzung großer Gebäude mittels eines Wohnbereichs und eines Ladengeschäfts oder einer Gewerbenutzung zustande kommen. Für die Modernisierung eines Ortskerns sei eine langfristige Prozessplanung notwendig, die auf den vorhandenen baulichen Gegebenheiten aufsetzt. Sinnvoll könne es sein, durch einen Abriss neuen Baugrund zu schaffen.

    Für eine sinnvolle Innentwicklung hält der Regierungsbaumeister einen städtebaulichen Rahmenplan für unverzichtbar. Dieser sei flexibel und für Weiterentwicklungen offen. >, sagte Landbrecht. Er machte deutlich, dass er von einem innerörtlichen Bebauungsplan nicht viel hält.

    Dieser sei zu starr und im Nachhinein eher schwierig zu ändern. Der innerörtliche Bebauungsplan sei eher ein Verhinderungsinstrument dafür, was man an baulicher Entwicklung nicht haben möchte.

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