Medizin: Wissenschaftlicher Erfolg für Aufkircher Professor Wolfgang Kaminski

21. Dezember 2011 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung
kaminski

Ein Baustein der Immunabwehr

Einen erneuten wissenschaftlichen Erfolg kann der in Waal geborene und in Aufkirch aufgewachsene Mediziner Dr. Wolfgang Kaminski vorweisen.

Der in Mannheim tätige Professor hat im renommierten Fachmagazin Public Library of Science Pathogens eine Studie publiziert, in der erstmalig nachgewiesen wird, dass eine Gruppe von Entzündungszellen, die sogenannten Makrophagen, über ein flexibles System der Immunabwehr verfügt. Bislang war man der Meinung, dass Makrophagen nicht flexibel auf Eindringliche reagieren können, sondern nur in angeborenen Schemata. Das klingt für den Laien wie Fachchinesisch, hat laut Kaminski aber Folgen für künftige Behandlungsmöglichkeiten. Angesichts der zentralen Bedeutung der Makrophagen in der generellen Immunabwehr geht er davon aus, dass das neu entdeckte Verteidigungssystem eine wichtige Rolle bei der Entstehung von makrophagenabhängigen Entzündungserkrankungen einnimmt. Hierzu zählen neben der Atherosklerose (der Hauptursache für Herzinfarkt und Schlaganfall), rheumatische und neurologische degenerative Erkrankungen sowie Entzündungen, die mit Krebs in Zusammenhang stehen. Bereits 2007 war Kaminski auf dem skizzierten Gebiet erfolgreich. Damals hatte er den mit 15 000 Euro dotierten Gábor-Szász-Preis in Wien (gemeinsam mit seiner früheren Mitarbeiterin Dr. Kerstin Püllmann) erhalten.

Er wies nach, dass sogenannte Granulozyten eine spezielle, variable Abwehrfähigkeit haben. Nun konnte er (als Leiter einer internationalen Forschergruppe) eine solche variable Abwehrfähigkeit für Makrophagen nachweisen.

Prof. Wolfgang Kaminski