Der Gemeinderat Baisweil hat einen Aufstellungsbeschluss zur Änderung des Flächennutzungsplanes (FNP) gefasst. Damit reagiert das Gremium auf den Windatlas und die zu erwartenden Ausweisungen von Vorranggebieten für Windkraftanlagen (WKA) durch die Regionalen Planungsverbände.
Mit dem Beschluss sollen Sonderflächen in der Gemeinde geprüft und dargestellt werden, die sich für WKA eignen, berichtete Bürgermeister Thomas Steinhauser. Konkret könnte es um Areale zwischen Lauchdorf und Warmisried gehen. Der Bürgermeister kritisierte die allgemeine politische Herangehensweise an diese Form der Energiegewinnung. Da die Gemeinden von den Nachteilen der WKA am meisten betroffen seien, sollten sie auch generell finanziell davon profitieren. Auch in Baisweil sollte die Kommune zumindest den Grund für potenzielle Anlagen zur Verfügung stellen, um dadurch Einnahmen für sich und ihre Bürger zu bekommen. Zumindest seien die WKA umweltschonend und es könne mit dem Aufstellungsbeschluss die Standortwahl gesteuert werden, meinte Steinhauser.
Das sahen auch die meisten Gemeinderäte so. Hermann Specht wies außerdem auf den Vorteil eines Energiemix in der Region hin, mit dem auch Verluste durch den Stromtransport vermieden werden. Lediglich Franz-Josef Zindath wandte sich gegen den Beschluss: Die WKA seien ein zu gewaltiger Einschnitt in das Landschaftsbild. Der Gemeinderat beschloss dennoch bei einer Gegenstimme die mögliche Änderung des FNP.
Außerdem informierte der inoffizielle Seniorenbeauftragte von Baisweil, Hannes Bauch, den Gemeinderat über Studien, die sich mit dem Älterwerden und den Auswirkungen auf die Gesellschaft beschäftigen. Das betreffe auch kleine Gemeinden, meint Bauch, der selbst dem Gremium angehört. Bleiben die Kommunen aber trotz der steigenden Anzahl von älteren Menschen attraktiv, so stoppe dies die Landflucht, weil Jüngere wieder hinzuziehen.
Auch Arbeitgeber kämen langfristig nicht umhin, wieder auf die Qualitäten von älteren Arbeitnehmern zu setzen. 'Die Jüngeren sind zwar schneller, aber die Alten kennen die Abkürzung', meinte Bauch.

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Aktivitäten für Ältere
Um vor Ort das Leben für Ältere zu erleichtern, sollte sich die Gemeinde etwa überlegen, ob sie eine Dorfkrankenschwester bezahle – schließlich sei das ambulante Pflegepersonal oft mehr im Auto unterwegs als bei den zu Betreuenden selbst. 'Das könnte ein richtiger Weg sein', gab Steinhauser zu bedenken. Denn die übliche Betreuung im Mehrgenerationenhaus einer Landwirtschaft gebe es immer weniger.
Hans-Jörg Echteler schlug außerdem vor, die Schülerfirma der Friesenrieder Mittelschule verstärkt mit Dienstleistungen für Ältere zu betrauen – vorausgesetzt beide Seiten wollen das.