Der Gemeinderat Friesenried treibt die Planungen für zwei Windkraftanlagen (WKA) voran. Bislang sei zwar nur die Rede von zwei privaten WKA neben der bestehenden am Allersberg gewesen, doch nun komme auch wieder die Möglichkeit für eine Anlage mit Bürgerbeteiligung ins Spiel: 'Das kann ein Bürgerwindrad mit einer Genossenschaft sein', erklärte Bürgermeister Bernhard Huber.
Erst Wirtschaftlichkeitsprüfung
Für die beiden neuen WKA laufen bereits erste Vorbereitungen, berichtete Anton Blank, der die Anlagen planen, projektieren und betreiben will. Er hat sich nun mit Wilhelm Schindele und Harald Roll abgesprochen, dass eine WKA mit Bürgerbeteiligung betrieben werden könnte – wenn es dazu kommt. Die beiden Eggenthaler, Schindele und Roll, wollen dafür eine Wirtschaftlichkeitsprüfung machen. Sollte diese erfolgsversprechend sein, wollen sie eine Genossenschaft ins Leben rufen, die die WKA teilfinanzieren soll – vorausgesetzt, es finden sich genügend Bürger, die mindestens 20 Prozent der Kosten für das Windrad tragen. Der Vorteil einer Genossenschaft sei, dass sie relativ unkompliziert und kostengünstig sei, erläuterte Schindele.
Obendrein entstünde dadurch eine breite Akzeptanz in der Bevölkerung – was sich auch Blank für die zweite WKA wünscht. Die drei wollen nun weitere Vorarbeiten leisten, damit das Vorhaben verwirklicht werden kann. Wie hoch die Anteile der Bürger sein sollen, aber auch die Frage, wer sich daran beteiligen darf, will der Gemeinderat später klären. 'Da die Nachbargemeinden von den 200-Meter-Kolossen betroffen sind, sollten sie sich auch beteiligen dürfen', meinte Huber.
Er gab außerdem die grobe Zeitplanung für die Hochwasserschutzmaßnahme in Blöcktach bekannt. Eine Verzögerung des Bauverlaufs sei nicht zu befürchten, betonte Huber: 'Es gibt nämlich keinen festen Bauverlauf innerhalb der festgelegten Bauzeit.' Ab Mitte Juni soll die Baustelle am Damm eingerichtet werden und erste Erdarbeiten beginnen. Noch im selben Monat sollen die Spundwände gesetzt werden. Die 385 Meter zwischen Schwarzenburgstraße und Röhrwanger Weg, in dem der Bach in einem Rohr fließen soll, sollen im Winter gebaut werden. Wann es zu den dafür nötigen Sperrungen und provisorischen Straßenüberquerungen kommt, hänge vom Wetter ab.
Unklar ist auch die Art der Finanzierung: Zwar hat die Gemeinde den nötigen Eigenanteil an der Maßnahme in den Haushalt eingestellt und sind die Zuschüsse sicher – doch der Zeitpunkt der Subventionen sei unsicher.
Damit die Gemeinde nicht kurzfristig wegen fehlender Zuschüsse teure Kredite aufnehmen müsse, stellte VG-Geschäftsstellenleiter Albert Wölfle ein Finanzierungsmodell der 'BayernGrund' vor, das sich auch beim Neubau des Baisweiler Rathauses bewährt habe: 'BayernGrund' sei teilstaatlich und habe sich auf die Finanzierung kommunaler Infrastrukturmaßnahmen spezialisiert. Dabei stelle die Einrichtung Gelder für eine komplette Baumaßnahme jederzeit bei einem niedrigen Zinssatz zur Verfügung.
Haushalt nicht belastet
'Dadurch wird der Haushalt der Gemeinde nicht belastet', so Wölfle. Dafür fließen die Zuschüsse, wenn sie ausgezahlt werden, direkt an die BayernGrund. Für die übrige Summe werde nach der Maßnahme eine langfristige Tilgung vereinbart. 'Dadurch bleibt die Gemeinde in der Bauphase, unabhängig vom Zeitpunkt der Zuschüsse, handlungsfähig', meinte Huber.
In der nächsten Sitzung will der Gemeinderat darüber entscheiden.