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Wie Weltkriegssoldaten das Weihnachtsfest in Briefen beschrieben

Feldpost

Wie Weltkriegssoldaten das Weihnachtsfest in Briefen beschrieben

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    Wie Weltkriegssoldaten das Weihnachtsfest in Briefen beschrieben
    Wie Weltkriegssoldaten das Weihnachtsfest in Briefen beschrieben Foto: Andreas Filke

    Weihnachten weckt bei Älteren oft noch die Erinnerung an den Krieg, als Angehörige in Kämpfe verwickelt waren. So wie Josef.

    'Hab heute den Brief mit dem Photo bekommen, es kam wie ein Weihnachtsgeschenk und hat mich riesig gefreut', schreibt er in seinem Brief, gerichtet an eine Frau in 'Immenhofen über Kaufbeuren/bayerisches Allgäu'. Es ist der 23. Dezember 1944, als er zum Bleistift greift und die Zeilen in altdeutscher Schrift zu Papier bringt. Pünktlich zum Fest erreichte der Brief die Adressaten nicht mehr, denn er wurde erst am 27. Dezember abgestempelt. Trotzdem traf er für damalige Zeit sehr schnell ein. Hermann Hipp (Rieder) hat in seiner Sammlung auch Feldpostbriefe, die im ausgehenden Sommer von Soldaten in der Hoffnung verfasst wurden, sie mögen Heiligabend die Angehörigen erfreuen. 'Von Afrika aus dauerte die Post drei Wochen, aus einem Kessel wie Stalingrad zwei bis drei Monate', weiß der Privathistoriker, der als Mitglied der europaweiten 'Arbeitsgemeinschaft Feldpost' nicht nur die Schriftstücke sammelt, sondern auch deren Geschichte erforscht. Je mehr Stempel ein Brief trägt, je länger der Laufweg war, umso interessanter ist das Stück für ihn. Ortsangaben waren bei der Feldpost verboten, sonst hätte der Feind wertvolle Informationen über Standorte erfahren können. Deshalb durfte nur die Feldpostnummer des jeweiligen Armeeangehörigen angegeben werden.

    Die Bezeichnung des Truppenteils war ebenso verboten wie der Dienstgrad. 'Nicht Schütze, Pionier, Flieger usw., sondern nur Soldat, Gefreiter, Leutnant usw.' steht gleichsam als Anleitung auf einer Weihnachtskarte.

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