Zwei neue Windkraftanlagen im Bereich Hochbachtal beim Weiler Eufnach dürfen gebaut werden. Der Gemeinderat Wildpoldsried machte mit der 8. Änderung des Flächennutzungsplanes zur Ausweisung eines Sonderbaugebietes (bei einer Gegenstimme) den Weg dafür frei.
Wie mehrfach berichtet, will die Bürgerwindkraft Wildpoldsried (Geschäftsführer Wendelin Einsiedler) Windräder mit einer Nabenhöhe von 138 Metern und einem Rotordurchmesser von 82 Metern (Gesamthöhe 180 Meter) bauen. Massive Proteste waren im Vorfeld aus Günzach und Kraftisried eingegangen. Die eingegangenen Änderungswünsche und Anregungen von Behörden und Trägern öffentlicher Belange und der Bürgerbeteiligung trug Erik Jahn (Jurist) vom Büro für Stadtplanung Hubert Siebert (Lindau) vor. Das Landratsamt Ostallgäu hatte (auch im Auftrag der Gemeinden Günzach und Kraftisried) das Vorhaben grundsätzlich abgelehnt. Die Behörde kritisierte zudem, dass sie an dem Verfahren nicht förmlich beteiligt wurde. Das liege aber laut Jahn daran, dass das Aufgabengebiet Regionalentwicklung, für das das Landratsamt zuständig ist, nicht berührt werde. Zudem seien vom Landratsamt Hinweise und Einlassungen anderer Behörden fehlerhaft interpretiert worden, sagte Jahn.
Die Gemeinden Günzach und Kraftisried hatten bereits im Vorfeld ein Gesamtkonzept für Windkraftanlagen aus Wildpoldsried gefordert. Deshalb waren Bürgermeister Arno Zengerle und die Rathauschefinnen aus Günzach (Brigitte Schröder) und Kraftisried (Jutta Breitenmoser) sowie der Unterthingauer Bürgermeister Wolfgang Schramm und Vertreter der Landratsämter Ost- und Oberallgäu vor einigen Wochen zu einer Gesprächsrunde zusammen gekommen.
Weitere Bauanfrage
Ergebnis der Gesprächsrunde war, so Zengerle, dass den anderen Gemeinden im Ostallgäu die Chance gegeben werden sollte, Standorte für Windkraftanlagen auf ihrem Gebiet auszuweisen. Wildpoldsried wolle sich nun zurückhalten. Das laufende Verfahren in Wildpoldsried sollte aber noch abgeschlossen werden. Am Sitzungstag habe jedoch ein weiterer einheimischer Investor den Wunsch geäußert, ein Windrad im Bereich des Weilers Eufnach zu bauen, so Zengerle.
Der Gemeinderat will sich in einer der nächsten Sitzungen mit dieser Anfrage befassen.
Weitere Einwände von Behörden und Verbänden betrafen die Belastungen von Bürgern durch die Immissionen (Lärm) und den Schattenwurf. Letzterer wird durch den Abstand von mindestens 1000 Metern zur Wohnbebauung zu vernachlässigen sein, sagte Jahn. Die Immissionswerte (Lärm der Rotoren) liegen weit unter dem Grenzwert und sind nur geringfügig höher als beim Bestand, so Jahn.
Anwohner gegen neue Windräder
15 Bürger aus dem Weiler Obereiberg äußerten in einer Unterschriftenliste ihren Unmut über die ungebremste Vergrößerung des Windparks auf dem Höhenrücken Haarberg. Sie wollen keine weiteren Windräder. Auch aus dem Weiler Trampoi wenden sich mehrere Bürger gegen den Bau von weiteren Windmühlen.
Erhöhte Schallbelästigung mit Schattenwurf und Wertverluste der Anwesen führen sie als Argumente an.