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Wasserkraftwerk - Roland Gamisch sieht optimale Voraussetzungen am Hausbach in Weiler

Energie

Wasserkraftwerk - Roland Gamisch sieht optimale Voraussetzungen am Hausbach in Weiler

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    Wasserkraftwerk - Roland Gamisch sieht optimale Voraussetzungen am Hausbach in Weiler
    Wasserkraftwerk - Roland Gamisch sieht optimale Voraussetzungen am Hausbach in Weiler Foto: Sandra Philipp

    Roland Gamisch ist ein Visionär. Für manche mag das hochtrabend klingen – doch in Sachen erneuerbare Energien macht dem Ingenieur im Ruhestand so schnell keiner etwas vor. In dem Haus, das er vor gut eineinhalb Jahren mit seiner Frau im Wasserburger Ortsteil Hengnau gebaut hat, lebt das Paar nahezu autark. 'Das einzige, was ich von außen beziehe, ist Strom', erklärt er. 'Leider.' Am liebsten wäre ihm, wenn er die Energie, die er mit seiner Solaranlage erzeugt, auch direkt in seinem Passivhaus verbrauchen könnte.

    Wenn Roland Gamisch unterwegs ist, hält er die Augen offen, macht sich viele Gedanken – hat viele Ideen. 'Hier bei uns vor der Haustür ist es relativ schwer, die Ausbeute an erneuerbaren Energien zu erhöhen. Wasserburg kann augenblicklich nur im Bereich der Photovoltaik was machen', sagt er. 'Wobei, so ein kleines Wasserrad am Eschbach, das wäre schon nett.'

    Einen wirklichen Ertrag würde ein solches Rad nicht abwerfen. 'Wirklich lohnen würde sich ein Wasserkraftwerk in Weiler', führt Gamisch aus, und seine Augen beginnen zu leuchten. 'Der Hausbach läuft in einem Kanal und weist eine ordentliche Fallhöhe auf.' Auf der Höhe des Sägewerks beträgt die Höhendifferenz laut Gamisch zehn Meter.

    126 Haushalte versorgen

    Mit einem Kleinwasserkraftwerk ließen sich an dieser Stelle pro Jahr rund 440 000 Kilowattstunden Strom erzeugen. 'Damit könnten gut 500 Personen oder 126 Haushalte versorgt werden', rechnet Gamisch vor, der bereits mit dem Bürgermeister, dem Kämmerer und dem Hauptamtsleiter der Gemeinde über seine Idee gesprochen hat. Sie seien zwar interessiert gewesen, 'doch eine Initialzündung ist nicht erfolgt', bedauert Gamisch. 'Dabei würden sich die Herstellungsbeiträge von etwa einer Viertelmillion Euro nach einer gewissen Zeit rechnen.' Gamisch weiß, wovon er spricht. Denn bevor er der Liebe wegen an den Bodensee zog, war er Vorstand im Förderverein Wind- und Wasserkraft Ostalb (WWO).

    Dieser betreibt mehrere kleine Anlagen zur regenerativen Stromerzeugung oder ist an Anlagen beteiligt. Zum Beispiel baute der Verein nachträglich am Hochwasserrückhaltebecken am Bucher Stausee eine Turbinenanlage mit einer maximalen Leistung von 22 KW ein. Seit 1996 ist diese Anlage in Betrieb.

    Nach diesem Vorbild könnte das Wasserkraftwerk in Weiler entstehen. 'Ich stelle mir ein gläsernes Kraftwerk direkt vor dem Rathaus vor. Mit einer digitalen Anzeige, damit jeder sehen kann, wie viel Strom der Bach bereits erzeugt hat', führt Gamisch vor Augen. Doch bis diese Idee vielleicht einmal Wirklichkeit wird, fließt wohl noch eine Menge Wasser den Hausbach hinunter.

    Weitere Infos über den WWO unter www.wind-wasser-solar-ostalb.de

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