Tiefer in die Tasche greifen müssen die Dietmannsrieder künftig für Wasser und Abwasser. Trinkwasser kostet ab Juli 1,10 Euro (bisher 1 Euro), Abwasser steigt von 1,18 Euro pro Kubikmeter auf 1,50 Euro. "Das hat aber nichts damit zu tun, dass Reicholzried am 1. Juli an das Abwassernetz der Gesamtgemeinde angeschlossen wird," betonte Bürgermeister Hans-Peter Koch bei der jüngsten Gemeinderatssitzung. Ein saftiges Defizit machte die Gebührensteigerungen notwendig, begründete Kämmerer Christian Götsch. 60.000 Euro kamen beispielsweise in den letzten Jahren beim Trinkwasser zusammen. Mit 1,10 Euro pro Kubikmeter, so betonte Götsch, könne innerhalb von drei Jahren dieses Minus ausgeglichen werden. > erinnerten hingegen die Gemeinderäte Sepp Merkle, Peter Mösle und Helmuth Waldmann und plädierten dafür, den Preis nur um fünf Cent pro Kubikmeter anzuheben. Gemeinderat Philipp Prestel machte deutlich, dass der Wasserpreis nach dem kommunalen Abgabegesetz kostendeckend zu kalkulieren sei. > pflichtete der Kämmerer bei. Letztendlich waren neun der stimmberechtigten 15 Gemeinderäte für den schnellen Defizitausgleich und somit für den Wasserpreis von 1,10 Euro.
Abwasser: Nicht über eine Preisanhebung ausgeglichen wird allerdings das Minus beim Abwasser. Satte 200.000 Euro sind angefallen. Der Bürgermeister verweist auf >. Von 2006 bis 2009 zahlten die Dietmannsrieder nur 55 Cent, dann folgte eine mehr als 100-prozentige Steigerung auf 1,18 Euro. Aber das hat immer noch nicht ausgereicht, um die Kosten zu decken. Jetzt sind 1,50 Euro nötig. Und was ist mit dem Minus von 200.000 Euro? > sagt der Bürgermeister.
Und jetzt kommt wieder Reicholzried ins Spiel. Das Abwasser des Ortsteils wird ab 1. Juli im Gruppenklärwerk in Lauben gereinigt. So wie das Abwasser aus allen anderen Ortsteilen (Probstried, Schrattenbach, Überbach und Dietmannsried) auch schon.
Die Reicholzrieder sollen aber nicht über die Abwassergebühren das Minus mittragen müssen, das der Rest der Gemeinde in den letzten Jahren im Abwasserbereich verursachte, sagt der Rathauschef. Mit dem Anschluss werde >, freut sich der Bürgermeister - und die Reicholzrieder Kläranlage hat nach 26 Jahren ausgedient.
Reicholzried: Die Reicholzrieder sind die finanziellen Gewinner des Anschlusses an das gemeindliche Kanalnetz, das wiederum mit dem Gruppenklärwerk in Lauben verbunden ist. Bislang zahlten sie stolze 2,93 Euro pro Kubikmeter Abwasser, künftig sinds also nur noch 1,50 Euro. Die Anschlusskosten von 800.000 Euro übernimmt (wie bereits berichtet) der Abwasserverband Kempten. Das Trinkwasser der eigenen Wassergenossenschaft in Reicholzried ist und bleibt mit 65 Cent pro Kubikmeter günstig.