Eine Verpflichtungserklärung der Wald-Säge Fuchstal garantiert den Holzwerken Pröbstl das ganze Jahr über Lieferungen von 250 000 Festmetern Rundholz. Dies gaben die Genossenschaft Wald-Säge Fuchstal und die Holzwerke Pröbstl in einer Pressekonferenz bekannt. Das Ascher Sägewerk und die privaten Waldbesitzer aus der Region sind so stärker miteinander verzahnt, wie die Beteiligten sagten.
Diplomforstwirt Andreas Träger, Vorsitzender der Wald-Säge Fuchstal, erinnerte daran, dass es im Jahr 1950 noch 10 000 Sägewerke in Deutschland gab. Heute seien es weniger als 2000. Dies zeige den Strukturwandel. Ziel der Verpflichtungserklärung sei es, die gerissene Wertschöpfungskette zu schließen, ein regionales Netzwerk herzustellen, Fernfrachten zu vermeiden und Puffermengen zu schaffen, um Planbarkeit für die Holzwerke Pröbstl herzustellen.
Die Waldbesitzer der Zusammenschlüsse der Forstbetriebsgemeinschaften (FBG) und der Waldbesitzervereinigungen (WBV) wiederum verpflichten sich gegenüber der Wald-Säge Fuchstal, Holz über In.Silva (eine internationale Holzhandels- und Logistikgenossenschaft) oder einen Holzhändler zu liefern.
Seit 1. Januar macht Wald-Säge Fuchstal bei einem Programm für die Nachhaltigkeit (PEFC, Programme for Endorsement of Forest Certification) mit. 'Wir weisen die lückenlose Herkunft des Holzes nach', sagte Träger. Fuchstals Bürgermeister Erwin Karg, der auch Aufsichtsratsmitglied bei der Wald-Säge Fuchstal ist, sagte: 'Es ist ein Projekt ins Leben gerufen worden, das deutschlandweit einzigartig ist. Wir als Gemeinde sehen, vor Ort tut sich etwas.' Er dankte Pröbstl für den Erhalt von Arbeitsplätzen.
Die Holzwerke Pröbstl beziehen das Rundholz, das verarbeitet wird, aus dem schwäbisch-oberbayerischen Fichtengürtel in einem Umkreis von ungefähr 150 Kilometern. 56 Prozent des Rundholzes liefern die forstlichen Zusammenschlüsse FBG und WBV. Die Holzhändler folgen mit 27 Prozent, die Forstämter mit zehn Prozent.
Geschäftsführer Helmut Pröbstl gab bekannt, dass 58 Prozent der zu verarbeitenden Holzmenge vertraglich von der Wald-Säge Fuchstal zugesichert sind. Sein Motto: 'Holz aus der Region für die Region.' Pröbstl weiter: 'Wir können von dünn bis dick alles Holz abnehmen.' Er informierte zugleich auch über die Absatzmärkte im vergangenen Jahr. Deutschland sei der Motor für die Bauwirtschaft. Die Schweiz sei weit voraus, 'die Südländer haben Probleme', sagte Pröbstl über Italien und Frankreich.
Pröbstl wünscht sich, dass die Kommunen mehr mit Holz bauen. Auch in Architektur-Studiengängen solle die Verwendung von Holz vorangetrieben werden, auch wenn 'Stein auf Stein bauen' einfacher sei. 'Holz steht für gesundes Wohnen', sagte er, 'es gibt wenige Branchen, die so kapitalintensiv sind wie der Holzbau.'
Blick in die Zukunft
'Aus der stillen Beteiligung der Wald-Säge Fuchstal soll eine echte Arbeitsbeteiligung werden', blickte Pröbstl in die Zukunft. Wald-Säge-Vorsitzender Andreas Träger meinte: 'Wenn weitere Mitglieder Anteile zeichnen, haben wir irgendwann 5000 Mitglieder.' Dies würde in Deutschland Schule machen und die Zahl der Massensägewerke würde rückläufig werden.