Die Pastorin und Vorstandsvorsitzende von 'Mission Freedom' Gaby Wentland aus Hamburg war bei einem Vortrag im Laubener Hofcafé zu Gast. Wentlands Organisation setzt sich gegen Menschenhandel und Zwangsprostitution ein und finanziert sich über Spenden.
Der Verein möchte aufklären, präventiv arbeiten und die Opfer in ein neues Leben in Freiheit begleiten und nachhaltig betreuen, so die Pastorin. In der EU werden laut Wentland schätzungsweise jedes Jahr 200 000 Zwangsprostituierte durch Menschenhändler an Zuhälter verkauft. Die Dunkelziffer sei jedoch wesentlich höher. Die Vereinten Nationen würden sogar europaweit von 500 000 weiblichen Zwangsprostituierten ausgehen – darunter überwiegend junge Mädchen. Mit dem illegalen Sklavenhandel sei demnach ein Umsatz von zehn Milliarden Dollar gemacht worden.
Etwa 1,6 Millionen Männer würden zu Prostituierten gehen. Laut Wentland arbeiten 80 Prozent dieser Frauen unter Zwang. Bei Anwerbungen in anderen Ländern würden gute Verdienstmöglichkeiten vorgegaukelt, es werde aber auch mit Übergriffen auf die Familien gedroht, erklärte die Referentin.
Wentland will mit ihrem Einsatz die Bevölkerung auf diese Missstände gezielt aufmerksam machen. 'Betrachten Sie Ihre Umgebung mit offenen Augen, denn nicht nur in den Städten, sondern auch auf dem flachen Land ist dieser Menschenhandel verbreitet', so der Appell der Pastorin an die Zuhörer. Der Tierschutz sei besser organisiert als der Kampf gegen Menschenhandel. 'Stehen wir fest zusammen, denn nur gemeinsam können wir etwas an diesem Übel ändern', so Wentland.
Um ihre Arbeit zu unterstützen, hat das Hofcaféteam Lauben der Organisation 5000 Euro zur Verfügung gestellt. Dieser Betrag stammt aus dem Reinerlös des Cafés, das von 43 Ehrenamtlichen unterstützt und organisiert wird.
Es ist geplant, auch weiterhin ähnliche Projekte finanziell zu fördern.