Im Kommunalunternehmen Kliniken Ostallgäu-Kaufbeuren bahnt sich der vierte Wechsel im Klinikmanagement seit 2008 an. Wie bei einer Verwaltungsratssitzung bekannt wurde, haben Vorstandsvorsitzender Ludwig Lederle und sein Stellvertreter Dr. Joachim Klasen zum Jahresende gekündigt. Im Gegensatz zu früher dürfte der Wechsel diesmal aber ohne juristisches Nachspiel und Streit um eine hohe Abfindung ausgehen. Anders war es bei der Vorgängerin Dr. Susanne Schlichtner. Sie wurde im August 2010 nach nur einem Jahr vom Verwaltungsrat fristlos entlassen. Sie hat beim Landgericht Kempten Klage auf finanzielle Erfüllung ihres Fünfjahresvertrags eingereicht. Das Verfahren läuft noch.
Klinikstruktur auf dem Prüfstand
Neben der Managementfrage steht die gesamte Klinikstruktur mit fünf Standorten in Buchloe, Obergünzburg, Marktoberdorf, Füssen und Kaufbeuren auf dem Prüfstand. Dafür will sich der Verwaltungsrat bei einer Klausurtagung Ende Juni Zeit nehmen. Dann soll entschieden werden, ob es – wie von einem Bürgerentscheid gefordert – zu einer Trennung zwischen den gleichberechtigten Partnern im Kommunalunternehmen (Stadt Kaufbeuren und Landkreis Ostallgäu) kommt.
Während auch die Bürgerinitiative bei einer verbesserten medizinischen Versorgung in Marktoberdorf und angesichts von 6,2 Millionen Euro Trennungskosten mit einem Fortbestand des KU einverstanden wäre, drängt nun Kaufbeurens OB Stefan Bosse immer mehr zur Auflösung der Klinikehe.