Vor 80 Jahren verwüstete ein Feuer die Schleifmühle. Der Brand in dem Eggenthaler Ortsteil war so stark, dass die Mühle komplett neu errichtet werden musste. "In dieser Form steht das Bauwerk noch heute da, wenngleich Nebengebäude und Anbauten wegfielen, denn vor 55 Jahren wurde die Getreidemühle mit Säge stillgelegt", berichtet Herbert Kößler.
Der Obergünzburger arbeitete für die Besitzerfamilie Ferling eine Chronik aus, die er heuer nach einigen Jahren Arbeit vorlegte. >, erläutert Emilie Sommer. Sie wurde vor 76 Jahren in der Schleifmühle als Emilie Ferling geboren. Nach den Urkunden aus den Archiven in Augsburg sei die Mühle seit 1839 im Besitz der Ferlings, fand Kößler heraus. Damals erbte Damasus Ferling von seiner Mutter das Anwesen, zu dem Hof, Säge, Getreidemühle, Quellen, Fischzucht und ein Steinbruch gehörten. Da seine Mutter aber schon mutmaßlich 1793 den damaligen Besitzer Joseph Brack heiratete, sei die Familie schon länger in dem Ortsteil nachweisbar.
Die Mühle wurde erstmals 1518 urkundlich erwähnt, später auch 1544 und 1551. Dabei ging es zumeist um kaiserliche Privilegien, die dem Kloster Irsee als Besitzer der Mühle zuteil wurden. Dort wurden Fischzucht betrieben, Getreide gemahlen und Holz gesägt - die Mühlräder wurden von dem Wasser aus den Quellen auf dem dazugehörigen Grund angetrieben - ebenso die Steine aus dem Steinbruch geschliffen, was dem Ort seinen Namen gab.
Das Hauptgebäude wurde aus Tuffstein gebaut, dass in dem Steinbruch abgebaut wurde. >, erzählt Sommer. Der Baustil des am Eingang sechsachsigen und an der Südseite neunachsigen Hauses war gotisch. Obendrauf thronte ein Walmdach mit kleinem Zwiebelturm.
Die Säge östlich der Mühle wurde 1885 abgebrochen und neu erbaut. Doch schon acht Jahre später musste das Anwesen mitsamt seinen Einrichtungen zwangsversteigert werden. Aber 1898 kauften es die Ferlings zurück und errichten auch das markante Ökonomiegebäude gegenüber dem Haus wieder, das 1896 abgebrannt war. Dennoch dauerte es nur bis 1921, ehe der nächste große Brand kam und die Mühle danach in ihrer heutigen Form entstand. Dabei war der Komplex durch die zahlreichen Quellen immer gut mit Wasser versorgt.

Ganze Herde high
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Bereits vor dem Zweiten Weltkrieg wurde die Menschen in Bad Wörishofen daraus versorgt, an das 1938 die Quellen abgetreten werden mussten, meint Sommer. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde deshalb ein Graben für die Rohre händisch angelegt, berichtet sie weiter.
Auch Wielen bezog lange sein Wasser von der Schleifmühle, wobei ein sogenannten Widder, für den der Druck der Fließgeschwindigkeit ausreichte, das Wasser in den höher gelegenen Weiler pumpte. Doch seit 2000 ist Bad Wörishofen alleiniger Abnehmer des Wassers. Heute wohnen Angehörige der Familie Ferling in der Schleifmühle, betreiben den Steinbruch und die Landwirtschaft.