Vor 400 Jahren wurde Memmingen zum wiederholten Mal von der Pest heimgesucht. Es war wohl eine der heftigeren Epidemien in der Geschichte der Stadt, in deren Verlauf des Öfteren vom "großen Sterbend" die Rede ist.
>, schreibt Jacob Friedrich Unold für das Jahr 1611 in seiner Chronik. > Die Seuche sei > gewesen, berichtet der Chronist. > Das Handeltreiben sei sehr erschwert gewesen, denn: >
Wenn in alten Chroniken von Pest die Rede ist, so muss es sich dabei nicht immer um die Schwarze Beulenpest handeln, die im 14. Jahrhundert aus dem Orient nach Europa eingeschleppt wurde. Oft handelte es sich auch um Cholera, Ruhr, Blattern oder andere epidemisch auftretende Krankheiten, die durch die mangelhaften hygienischen Verhältnisse im Mittelalter und in der frühen Neuzeit sehr begünstigt wurden. Wie verheerend sich solche > auswirken konnten, berichtet Christoph Schorer in seiner > unter dem Datum 1349: > Und das bei einer geschätzten Bevölkerung von höchstens 5000 Einwohnern. Also über 40 Prozent.
Natürlich versuchten auch schon die Menschen des Mittelalters sich vor dieser > zu schützen. Da aber das Wissen über die Ursachen der Infektion sehr gering war, musste man sich weitgehend mit vagen Vermutungen und obskuren Heilmitteln begnügen. Immerhin verfasste der Memminger Stadtarzt Dr. Ulrich Ellenbog schon 1482 eine Pestordnung, mit deren Hilfe die schlimme Krankheit eingedämmt werden sollte. Freilich muten uns seine Vorstellungen heute mitunter recht seltsam an, andererseits hatte er manches völlig richtig erkannt.
Häuser ausräuchern

Émile wird seit vier Monaten vermisst
Vermisstes Kind in Frankreich - Junger Landwirt (16) gerät ins Visier der Polizei
Ellenbog unterscheidet zwischen vorbeugenden und heilenden Maßnahmen. Wobei zu ersteren insbesondere das morgendliche Ausräuchern des Hauses gehört. Der > möge dazu vor allem Weihrauch und andere Spezereien verwenden, der Ärmere könne sich mit Wacholder und Lorbeer behelfen.
Geheime Zusammensetzung
Was die Bekämpfung der bereits ausgebrochenen Krankheit angeht, setzt Ellenbog besonders auf verschiedene Kräuter, meist als Tee oder in Wein verabreicht, sowie auf >, das allerdings nur in der Apotheke erhältlich ist und über dessen Zusammensetzung er sich ausschweigt. Im Übrigen sei es ratsam, sich mit den heiligen Sterbesakramenten versehen zu lassen.
Sehr wichtig sind Ellenbog schließlich auch eine gute Pflege und eine vernünftige Ernährung der Kranken. Das allerdings dürfte nicht ganz einfach gewesen sein, da die Opfer der Seuche und ihre Pfleger meist > wurden.
Andererseits sind vom Unterhospital Rechnungen überliefert, wonach die > reichlich mit gutem Essen und anderen Hilfsmitteln versorgt waren.