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Viehzuchtgenossenschaft Opfenbach feiert 100-jähriges Bestehen

Landwirtschaft

Viehzuchtgenossenschaft Opfenbach feiert 100-jähriges Bestehen

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    Viehzuchtgenossenschaft Opfenbach feiert 100-jähriges Bestehen
    Viehzuchtgenossenschaft Opfenbach feiert 100-jähriges Bestehen Foto: Olaf Winkler

    Vor 100 Jahren erkannten die Opfenbacher Landwirte die Vorteile einer gemeinsamen Tierhaltung und gründeten eine Viehzuchtgenossenschaft. 'Mit der gemeinsamen Stierhaltung haben die Gründer mit Weitblick gehandelt', stellte Bürgermeister Matthias Bentz jetzt beim Jubiläum fest. Doch auch die derzeitigen Mitglieder hätten "mit Vernunft gehandelt", als sie den Zusammenschluss mit der Viehzuchtgenossenschaft Niederstaufen beschlossen. Denn: Die Zeiten und damit die Aufgaben der Genossenschaft haben sich geändert, wie auch aus der vom Vorsitzenden Paul Schneider verlesenen Chronik hervorging.

    Für den Erhalt der Kulturlandschaft seien die Landwirte der Genossenschaft noch heute unverzichtbar, stellte Bentz fest und verband dies mit einem Dank für das jahrzehntelange Engagement.

    Dr. Franz Birkenmaier, Zuchtleiter der Allgäuer Herdebuchgesellschaft (AHG), sah auch kritische Tendenzen: 'Wie vor 100 Jahren wird auch jetzt die Nachzucht vernachlässigt.' Mehr und mehr kämen fremde Rassen zum Einsatz. 'Wir haben aber die Verpflichtung, das Braunvieh als besonders leistungsfähige Kuh an die nächsten Generationen weitergeben', so Birkenmaier. Es dürfe nicht passieren, dass noch einmal eine Rasse verloren gehe.

    'Eine Viehschau wäre noch schöner gewesen als ein geselliger Abend', stellte Birkenmaier ebenso fest und erinnerte damit an eine lange Tradition in Opfenbach.

    Denn die örtliche Viehzuchtgenossenschaft hat in den letzten 100 Jahren manche Viehschau ausgerichtet und auch 'manche Schau mit großem Erfolg besucht' – so Paul Schneider in seinem Rückblick. Schon zwei Jahre nach der Gründung waren die Opfenbacher bei einer Viehschau in Weiler vertreten.

    Drei Siegerpreise in München

    Ein besonderer 'Markstein' sei das Jahr 1949 gewesen. Damals war die Genossenschaft mit sechs Tieren auf dem Zentralen Landwirtschaftsfest in München vertreten und erzielten drei Siegerpreise. Nach Ansicht von Schneider war dies 'der größte je errungene Erfolg'. In den 1950er Jahren sei Opfenbach dann eine Hochburg der deutschen Braunviehzucht gewesen. Obmann Anton Werder und Geschäftsführer Martin Straub prägten diese Zeit. Doch erinnerte Vorsitzender Paul Schneider auch an schwierige Zeiten. Eine Auflösung der Genossenschaft stand 1923 angesichts leerer Kassen in Folge der Inflation an. Aber auch die Kriegsjahren sowie Seuchen und Krankheiten erschwerten die Arbeit. Niedrige Milchpreise waren immer wieder ein Thema ('1929 fiel er auf sieben Pfennig'), ebenso die Quotenregelung ab 1984.

    Ein Jahr später endete die Ära der eigenen Zuchtbullen.

    Sechs Bauernhöfe sind der Viehzuchtgenossenschaft über 100 Jahre treu geblieben. Stellvertretend zeichnete Paul Schneider Daniel Baur, Georg Reich, Matthias Zanker, Paul Straub und Gerhard Ochsenreiter aus, die die Höfe derzeit bewirtschaften. Die Ehrung der Familie Specht werde nachgeholt.

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